Eine Woche inklusiver Snowboardsport, Training und jede Menge Spaß in Garmisch-Partenkirchen – ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit FIS Development und der Aktion Mensch. Folgend erzählt Jaqueline Hofstädter, eine der Teilnehmenden, was sie erlebt hat und warum dieses Camp mehr als nur „eine Woche auf dem Brett“ war.
„Wir sind Snowboarder. Und ja – wir haben alle eine Behinderung. Aber das ist bei ‚Alle an Board‘ der mit Abstand unwichtigste Fakt. Viel spannender ist, wie viel wir in dieser Woche gelernt, erlebt und gefeiert haben! Die Woche war ‘ne Wucht. Eine Woche boarden, eine Woche Training, eine Woche intensives Grenzen-Ausloten hat sein Ende gefunden. Und ich habe jetzt noch mehr Bock auf mein Brett als je zuvor. ‚Ich‘ – das ist Jaqueline Hofstädter, Snowboarderin seit zwei Jahren.
Schon vor meiner Anmeldung war mir klar: Ich will snowboarden! Danach stand fest: Snowbaorden werde ich, aber das hieß auch eine Woche mit Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen habe zu verbringen. Eine Woche in fremder Umgebung. Ich hatte keine Ahnung, wer mich erwartet, ob ich die Woche gut oder schlecht finden würde oder wie das Skigebiet (wieso heißt es eigentlich nie Snowboardgebiet? Können wir das bitte mal einführen? Danke.) in Garmisch-Partenkirchen ist.
Vor dem Camp lag meine Höchstgeschwindigkeit bei 30 km/h – jetzt sind es 46,3 km/h. Vorher wusste ich nicht, was eine SBX-Strecke ist – jetzt habe ich sie ausprobiert (und ein paarmal den Schnee geküsst). Rote Pisten? Kein Problem mehr.
Es war zwar nur eine Woche – aber gefühlt haben wir in diese Woche so viel reingesteckt wie sonst in einen Monat.Eine Woche voller Herausforderungen, persönlichem Wachstum und legendären Momenten: Nici, die „einfach mal so“ bei der German Race Series aufs Podium fährt. Ivan (der Camp-Leiter von Snowboard Germany), der sich wundert, dass niemand einen Behinderten-Parkausweis dabei hat. Ralf mit seiner James-Bond-würdigen SBX-Einlage. Und Sabrina und Dieter, die vom Zauberteppich zur roten Piste durchgestartet sind.
„Es war ein unglaubliches Abenteuer, voller Freude und Inspiration. Ich danke allen für Eure Energie und Euren Ehrgeiz, neue Höhen zu erreichen, und ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen!“
Ivan Osharov, Event-Inklusionsmanager von Snowboard Germany
Dazu gab es frühes Aufstehen, Partybus-Fahrten, Video-Analysen, Völkerball, Workshops und abends gemeinsames Essen – mit extra Kalorien für den nächsten Tag auf der Piste. Und ja, ohne unsere Behinderungen wäre diese Woche wahrscheinlich nie zustande gekommen. Also ein riesiges Dankeschön an Snowboard Germany, Aktion Mensch und FIS Development – ihr habt uns auf die (Prothesen-)Beine gestellt!“
Mehr Informationen zum „Alle an Board“-Projekt und zum Thema Inklusion bei Snowboard Germany gibt es hier: