Feierstimmung auf der Tribüne und im deutschen Team: Beim Weltcuprennen in Bannoye sind aufgrund der russischen Corona-Bestimmungen Zuschauer erlaubt – und die sehen ein spannendes Rennen bei dem drei deutsche Athletinnen bis zum Schluss um den Sieg mitkämpfen. Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen), Cheyenne Loch (SC Schliersee) und Selina Jörg (SC Sonthofen) stehen beim Parallel Riesenslalom unter den besten Vier.
Während sich Loch gegen die spätere Drittplatzierte Sabine Schöffmann (AUT) durchsetzt, kommt es im zweiten Halbfinale zum SNBGER-Showdown zwischen der Gesamtweltcupsiegerin von 2020 und der Weltmeisterin von 2019: Beide gleichauf rutscht Jörg auf der Frontside weg. Diesen Fehler nutzt Hofmeister aus und carvt als Erste durchs Ziel. Diese Siegesserie setzt die 24-Jährige auch im Finalduell gegen Cheyenne Loch fort – und gewinnt nach 2019 das zweite Weltcuprennen in Bannoye. Außerdem übernimmt sie von Sofia Nardyrshina (RUS), die heute neunte wird, die Führung in der Gesamtweltcupwertung. Mit den Plätzen eins und zwei feiert das Team von Snowboard Germany den ersten Doppelerfolg in dieser Saison. Weltmeisterin Selina Jörg wird starke Vierte.
„Hier in Bannoye wieder ganz oben zu stehen und das auch noch gemeinsam mit Cheyenne, ist der Wahnsinn. Hinter uns liegt eine intensive Woche. Nach dem Reisestress und meinen Rückenproblemen habe ich erstmal bis Mittwoch eine Trainingspause eingelegt. Das ganze Team hat für das Rennen heute sein Bestes gegeben und das wurde belohnt.“
„Nach dem Vorrunden aus in Moskau, freue ich mich umso mehr, über meinen zweiten Platz. Körperlich hadere ich ein bisschen mit meinem Rücken und dem Sprunggelenk. Aber das Selbstbewusstsein stimmt. Ich bin heute wieder richtig gut ins Rennen reingekommen und habe ich mir auch keinen Stress wegen der Sicht gemacht“
„Mega Ergebnis! Das ist genau das, was wir beim letzten Parallel Riesenslalom vor der Weltmeisterschaft brauchen. Heute wären sogar die Plätze eins bis drei möglich gewesen. Selina hat mit ihrem Quali-Sieg gezeigt, dass sie das Zeug für das Podium gehabt hätte.“
Bei Nebel und schlechter Sicht zeigen auch Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) und Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) eine engagierte Leistung. Sie kommen im vom deutschen Headcoach Paul Marks gesetzten Kurs gut zu Recht und belegen die Plätze sieben und zehn. Vor allem für Baumeister zeigt die Formkurve nach Materialproblemen zu Beginn der Saison in Richtung Weltmeisterschaft wieder nach oben. Der 27-Jährige, der in diesem Winter noch ohne Podestplatz in einem Einzelrennen ist, setzt sich im heutigen PGS im Achtelfinale gegen den Gesamtweltcupsieger des vergangenen Jahres, Roland Fischnaller (ITA) durch. Und auch sein Viertelfinale gegen den späteren Sieger Dmitry Loginov (RUS) verliert er nur knapp.
Keinen guten Tag erwischt hingegen Carolin Langenhorst (WSV Bischofswiesen). Als eine der konstantesten Athlet*innen im deutschen Team bleibt sie heute als 19. hinter ihren Erwartungen zurück. Als 29. und 42. verpassen auch Elias Huber (SC Schellenberg) und Yannik Angenend (FC Lengdorf) den Sprung in die Finals der besten 16.