Gestern Schneetreiben, heute Sonnenschein: Das Wetter im bulgarischen Pamporovo ist bezeichnend für Cheyenne Lochs Gemütslage. Die 29-Jährige carvt nach unglücklichem Ausscheiden am Samstag, heute als Vierte erstmals in dieser Saison ins Halbfinale. Ramona Hofmeister landet direkt dahinter auf Platz fünf.
Dass Cheyenne Loch (SC Schliersee) richtig schnell ist, in jedem Rennen vorne mitfahren kann, wissen die Coaches längst. Diesen Winter konnte die 29-jährige Raceboarderin ihren Speed aber noch nicht über ein ganzes Rennen hinweg zeigen. Individuelle Fehler bremsten die SNBGER-Athletin aus. Das nagt am Selbstbewusstsein.
Umso eindrucksvoller, wie sich Loch beim zweiten Parallel Slalom in Pamporovo (BUL) am heutigen Sonntag in der Weltspitze zurückmeldet: Mit starken Fahrten gelingt ihr erstmals in dieser Saison der Sprung ins Halbfinale. Als Vierte schrammt sie knapp am Podest vorbei.
„Heute konnte ich das erste Mal in dieser Saison richtig Gas geben. Das hat mega Bock gemacht. Natürlich ist Platz vier immer ein bissal ärgerlich. Aber ich muss Step by Step denken: Das Ergebnis heute ist gut für den Kopf. Am Donnerstag geht’s zum Glück gleich weiter: Da will ich den Schwung mitnehmen.“
Wie schon vergangenes Wochenende im schweizerischen Scuol, ist es die Japanerin Tsubaki Miki, die Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) aus dem Rennen kegelt. Neben Ester Ledecka ist sie die einzige Athletin, die in diesem Winter ein Duell gegen Hofmeister gewinnen konnte. Dieses Mal hilft die Gesamtweltcupführende allerdings kräftigt mit: Hofmeister rutscht im Steilhang weg, liegt im Schnee und muss einen großen Rückstand aufholen. Mit einem starken Lauf kommt sie noch auf vier Hundertstelsekunden an ihre Gegnerin ran. Am Ende belegt die SNBGER-Athletin Rang fünf.
„Kurz war die Enttäuschung auf jeden Fall da. Ich hatte einen riesigen Patzer, über den ich mich ärgere. Ich spüre die Belastung der vergangenen Woche, die Beine fühlen sich nicht so frisch an. Jetzt versuche ich, in den nächsten Tagen bestmöglich zu regenerieren, um wieder voll angreifen zu können.“
Das Rennen der Damen gewinnt wie schon am Vortag die tschechische Ausnahmeathletin Ester Ledecka.
0,02 Sekunden trennen Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) vom zweiten Viertelfinale des Winters. Bezeichnend für seinen Saisonverlauf. Trotz Bestzeit heute im ersten Qualifikationsdurchgang, bleibt Baumeister nur Rang 14.
Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) muss sich ebenfalls nach dem Achtelfinale verabschieden. Wie Hofmeister scheidet Hochreiter gegen die spätere Drittplatzierte Miki aus. Sie wird 13.
Die beiden weiteren Athleten aus dem SNBGER-Lager, Elias Huber (SC Schellenberg) und Ole-Mikkel Prantl (WSV Königssee), verpassen den Sprung in die Top 30. Yannik Angenend (FC Lengdorf) verzichtete krankheitsbedingt auf einen Start. Die gesamte Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.