Die große Kristallkugel im Snowboardcross geht nach Deutschland: Martin Nörl gewinnt mit einem neunten Platz beim Saisonfinale in Veysonnaz den Gesamtweltcup. Der beste SNBGER-Athlet im letzten Rennen der Saison ist Leon Beckhaus auf Platz acht.
Kristallkugel-Wahnsinn bei Snowboard Germany: Nach Ramona Hofmeister bei den Raceboarderinnen gestern gewinnt Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) heute als erster Deutscher den Gesamtweltcup im Snowboardcross. Dafür reicht dem Niederbayern ein neunter Platz beim Saisonfinale am heutigen Sonntag in Veysonnaz (CH).
„Absolut Wahnsinn. Ich bin zwar heute früh ausgeschieden – aber hab‘ jetzt die Kugel in der Hand. So ganz kann ich das noch nicht glauben. Heute Morgen, als ich an die Strecke kam, hat mir der britische Techniker zugerufen, welche Platzierung ich brauche, wenn der Jakob Dusek gewinnt. Danach habe ich versucht, das Thema komplett auszublenden.“
Schon vor dem Rennen ist klar: Die Chancen stehen gut. Nörls ärgster Verfolger im Gesamtweltcup, Alessandro Hämmerle (AUT), kann wegen Corona nicht starten.
„Für Izzi (Alessandro Hämmerle) ist das brutal bitter. Das wünscht man niemanden. Wir haben gestern Abend noch telefoniert. Ich hätte es lieber mit ihm auf der Strecke ausgefahren.“
Nach dem Ausfall des Olympiasiegers hatte nur noch Jakobe Dusek die Möglichkeit, an dem SNBGER-Athleten in der Gesamtwertung vorbeizuziehen. Der Österreicher scheidet allerdings im Achtelfinale nach einem Sturz aus. Damit ist Nörl der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Mit Platz acht schafft Leon Beckhaus (SC Miesbach) beim Finale in Veysonnaz die bester Platzierung der Saison. Der 24-Jährige präsentiert sich stark und fährt erstmals in diesem Winter die Halbfinals.
„Das war eine richtig schwere Saison für mich. Der achte Platz heute tut richtig gut. Ich hatte ein bisschen Glück – aber trotzdem kann ich mit meinem Rennen heute sehr zufrieden sein.“
Pech für Umito Kirchwehm (SC Altglashütten) und Paul Berg (SC Konstanz): Die beiden scheiden nach Stürzen im Achtelfinale aus. Sie belegen den geteilten 17. Platz.
Das Weltcupfinale in der Schweiz gewinnen Eliot Grondin aus Kanada und Charlotte Banks aus Großbritannien. Die 26-Jährige entscheidet auch die Gesamtweltcupwertung bei den Damen für sich.