Snowboarden ist mehr als Sport – es ist eine Lebenseinstellung! Unter diesem Motto hat SNBGER eine ganz besondere Snowboardfreizeit ins Leben gerufen: Das Adaptive Snowboard Camp, gefördert durch die Aktion Mensch. 16 Menschen mit Behinderung – von Anfänger bis Fortgeschritten – hatten eine Woche die Möglichkeit, mit einigen der besten Coaches Deutschlands im Wintersportgebiet Garmisch Classic zu trainieren.
„„Das Adaptive Snowboard Camp war ein voller Erfolg. Das Strahlen mitzuerleben, wie die Teilnehmer*innen über sich hinausgewachsen sind, sich gegenseitig unterstützt haben und gegenseitig an sich geglaubt haben, war der Hammer. Das ist es was Sport – und speziell Snowboarden – ausmacht““
Der Event-Inklusionsmanager bei Snowboard Germany und selbst zweimaliger Paralympics-Teilnehmer hat das Camp ins Leben gerufen.
Die Teilnehmer*innen kamen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Um allen gerecht zu werden und jedem die besten Bedingungen zu schaffen, war die ganze Woche Orthopädiemeister Tobias Werner in Garmisch-Partenkirchen vor Ort. Er hat Prothesen angepasst, künstliche Gelenke eingestellt und die Snowboarder*innen individuell beraten.
Das siebentägige Camp, das durch die Aktion Mensch ermöglicht wurde, bot den Teilnehmer*innen einen gemeinsamen Austausch und die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Perspektiven zu teilen. Von 5. Bis 12. März wurde jeden Tag fleißig auf der Piste geübt. Aufgeteilt nach Können waren die Beteiligten mit erfahrenen Trainer*innen am Hang unterwegs. Zusätzlich gab’s Abend verschiedene Workshops rund ums Snowboarden: von Videoanalyse über Orthopädische Fragen bis hin zum Wachskurs war alles dabei.
Als Trainer*in konnte auf Sebastian Schwerdt (SV Camp2Race) und Verena Kunke (SC Aisin-Pang) zurückgegriffen werden. Sie sind Coaches aus fest etablierten aus Bayerischen Vereinen. Außerdem war der Para Snowboarder Christian Schmiedt aus dem Deutschen Nationalteam vor Ort und fungierte als Vorbild und Motivator für die Teilnehmer. Auch Matthias Keller, ehemaliger Kaderathlet und ebenfalls Paralympics Teilnehmer, war vor Ort und hat die Atmosphäre des Camps aufgesaugt und mitgestaltet. Gemeinsam mit Schmiedt und Keller besuchten die Teilnehmer*innen am letzten Tag die Wettkampfstätte, an der Schmiedt noch vor Kurzem sein erstes Weltcup Podium (Silber beim Para Weltcup Snowboardcross) geholt hat: Grasgehren. Dort fand am abschließenden Wochenende ein Nachwuchsrennen statt, bei dem die Teilnehmer*innen des Adaptive Snowboard Camps die Möglichkeit hatten, auf einer Snowboardcross Strecke zu fahren und ihre Zeiten mit denen der anderen Fahrer*innen zu vergleichen.
„Ich habe beim Adaptiv Snowboard Camp Menschen kennengelernt, die mich wahnsinnig beeindruckt haben. Da waren Leute mit Kombinationen von Prothesen dabei, von denen ich nicht erwartet habe, dass sie am Ende der Woche Snowboarden Können. Mit dem Camp wurde ein Angebot für den Einstieg in das Para Snowboarden geschaffen und ich würde mich sehr freuen, falls das Deutschen Para Snowboard Nationalteam bald Zuwachs bekommt.“
Snowboard Germany will auch in Zukunft denn Para Sport mit ähnlichen Projekten fördern, um mehr Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, an inklusiven Snowboardveranstaltungen teilzunehmen.
„Ich bin so dankbar für diese Erfahrung. Ich hatte nie gedacht, dass ich wieder Snowboarden würde, aber diese Freizeit hat mir gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man die richtige Unterstützung und Motivation hat. Ich habe nicht nur eine altbekannte Sportart für mich neu entdeckt, sondern auch neue Freunde gefunden.““
Bilder stehen hier zur Verfügung (Copyright: Snowboard Germany/Christian Gollhofer)