23 Hundertstelsekunden trennen Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) am Ende vom Gesamtweltcupsieg. Beim Heimweltcup am Götschen wird sie trotzdem – und zu Recht – gefeiert. Die 26-Jährige wird im letzten Einzelrennen der Saison Zweite. Mit Cheyenne Loch als Dritte steht sogar noch eine weitere SNBGER-Athletin auf dem Podest.
Hofmeister vs. Ledecka: Mehr Showdown im alpinen Snowboardweltcup geht nicht. Beim Heimweltcup am Götschen in Bischofswiesen (Landkreis Berchtesgaden) treffen die beiden besten Race-Athletinnen der letzten Jahre aufeinander. Und genau dieses Duell entscheidet den Gesamtweltcup.
Die Konstellation: Gewinnt Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen), sichert sie sich zum vierten Mal hintereinander die große Kristallkugel.
Die Deutsche startet stark, fährt mit der Tschechin gleichauf. Am Ende fehlen 23 Hundertstelsekunden – oder elf Punkte zum ganz großen Coup. Stattdessen nimmt die Schweizerin Julie Zogg die große Kristallkugel zum ersten Mal mit nach Hause.
„Ach. Klar ist das ärgerlich. Aber aktuell überwiegt die Freude über mein Rennen und den zweiten Platz vor heimischem Publikum. Es ist krass gewesen, dass es noch so knapp in der Gesamtwertung war. Aber alles in allem bin ich froh, stolz und glücklich über dieses mega coole Saisonfinale – und bedanke mich bei jedem Einzelnen, der heute hier dabei war und mich angefeuert hat.“
Im letzten Rennen hat’s doch noch geklappt: Cheyenne Loch (SC Schliersee), die diese Saison als Fünfte schon zweimal am Podest gekratzt hat, schafft beim Finale den Sprung unter die besten drei. Im Halbfinale trifft die 28-Jährige ausgerechnet auf Teamkollegin Hofmeister. Das Duell hätte beim Sieg Lochs die Vorentscheidung in der Gesamtwertung bedeutet. Am Ende trennen die beiden drei Hundertstelsekunden.
„Das ist richtig schön. Ich hätte es vor der Saison nicht erwartet, dass ich in meiner Comeback-Saison den Sprung aufs Stockerl schaffe. Und jetzt auf den letzten Metern vor heimischem Publikum – das macht mich richtig emotional. Im Halbfinale gegen Ramona war der Gesamtweltcup kein Thema. Ich hatte keinen Überblick über die Punkte, hab einfach mein Ding gemacht und ich denke, man hat auch gesehen, dass ich alles probiert habe.“
Für die beiden weiteren Lokalmatadorinnen des WSV Bischofswiesen läuft das Rennen nicht ganz optimal: Melanie Hochreiter fehlen im Achtelfinale gegen Michelle Dekker (NED) acht Hundertstelsekunden zum Weiterkommen. Sie wird 13. Langenhorst kann sich als 18. nicht für die Finalduelle der besten 16 qualifizieren.
Das war nicht der Tag der deutschen Herren: Sowohl Stefan Baumeister (SC Aising-Pang), Elias Huber (SC Schellenberg), Ole-Mikkel Prantl (WSV Königssee) und Yannik Angenend (FC Lengdorf) scheiden in der Qualifikation aus. Der Grund: Keiner kommt fehlerfrei ins Ziel. Slalom-Ass Baumeister passiert gleich am dritten Tor ein schwerwiegender Fehler, Angenend wird zwei Tore weiter ausgehoben. Und Prantl und Huber sitzen nach schnellen Teilzeiten kurzzeitig im Schnee. Die beiden schaffen als 26. und 28. noch den Sprung unter die besten 30.
Das letzte Rennen des Winters im frühlingshaften Bischofswiesen gewinnt Fabian Obmann. Der Österreicher sichert sich damit auf den letzten Metern auch den Gesamtweltcup bei den Herren.
Der Götschen feiert seine Lokalmatador*innen: Hunderte Fans feuern am Samstag das deutsche Team um das Damen-Trio vom WSV Bischofswiesen – Hofmeister, Langenhorst und Hochreiter – an. Und das soll auch am Sonntag so weitergehen: Dann steht als allerletztes Weltcuprennnen des Winters ein Parallel Slalom Team – Finale ab 14 Uhr – auf dem Programm. Die Duos für SNBGER heißen: Hofmeister/Baumeister, Loch/Huber, Hochreiter/Ole und Langenhorst/Angenend.
Die komplette Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.