"Der Traum ist zerplatzt!" Keine Medaille für Ramona Hofmeister und das deutsche PGS-Team

Platz fünf statt der erhofften Medaille: Ramona Hofmeister geht in Peking leer aus.

Die großen Erwartungen werden nicht erfüllt: Ramona Hofmeister, Stefan Baumeister, Carolin Langenhorst und Co. müssen im Parallel Riesenslalom der Olympischen Spiele eine herbe Niederlage einstecken. Mittelfeld statt Medaille. Enttäuschung statt Euphorie.

Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) steht mit Tränen in den Augen im Ziel. Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) schüttelt fassungslos den Kopf. Carolin Langenhorst „muss das Rennen erstmal verarbeiten“.

Auf der größten Sportbühne der Welt, den Olympischen Spielen, landen die deutschen Favorit*innen im Parallel Riesenslalom nur im Mittelfeld. Das Rennen in Zhangjiakou am Dienstagmorgen ist nur eines von drei in den vergangenen zwei Jahren, in dem das erfolgsverwöhnte SNBGER-Team keinen Podestplatz belegt. Mal ein Rutscher, mal zu wenig Risiko, mal die Nerven: Die Gründe des Ausscheidens bei den deutschen Raceboarder*innen sind verschieden. Die Enttäuschung darüber bei allen dieselbe.

„Wir hätten besser fahren müssen. Die Medaille war das Ziel. Aber das ist Sport. Wir haben so viel gemacht, so viel investiert – aber wir konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Der Tag ist unglaublich bitter.“

Paul Marks, Headcoach

„Heute haben wir eine schwere Niederlage erlebt. Der Hang und die Bedingungen waren top. Aber wir konnten die Chance, die es leider nur alle vier Jahre gibt, nicht nutzen.“

Andreas Scheid, Sportdirektor

Ramona Hofmeister bei Olympia 22
Ramona Hofmeister bei Olympia 22
Ramona Hofmeister bei Olympia 22
Yannik Angenend Olympia 22
Race Olympia 22
Race Olympia 22

Das Aus im Viertelfinale für Langenhorst und Hofmeister

Ramona Hofmeister hat aus ihrem Ziel – die Olympische Goldmedaille gewinnen – kein Geheimnis gemacht, es immer wieder betont. Dass sie in Peking um den Sieg mitfahren kann, zeigt die 25-Jährige am frühen Dienstagmorgen in der Qualifikation. Zwei starke Läufe bedeuten Platz zwei hinter der überragend auftrumpfenden und späteren Olympiasiegerin Ester Ledecka (CZE).

Doch in den Finalläufen tut sich die zweifache Gesamtweltcupsiegerin plötzlich schwer – und liefert sich gegen Tomoka Takeuchi im Achtelfinale ein dramatisches Duell: Die Japanerin stürzt hinten liegend, rutscht auf die Deutsche im Kurs nebenan zu. Hofmeister kommt dadurch aus dem Rhythmus und liegt ebenfalls im Schnee. Takeuchi fängt sich schneller und kommt vor der SNBGER-Athletin ins Ziel. Aber: Die Japanerin hat Hofmeister behindert. Der Juryentscheid fällt zu Gunsten der Deutschen aus. In der nächsten Runde, dem Viertelfinale, ist dann jedoch Schluss: 14 Hundertstelsekunden fehlen gegen die Führende im Gesamtweltcup und spätere Silbermedaillengewinnerin, Daniela Ulbing (AUT).
Ein ähnliches Bild bei Carolin Langenhorst: Nach dem Sieg in Runde eins gegen Julie Zogg (CH) scheidet sie um 15 Hundertstelsekunden gegen Gloria Kotnik (SLO) aus.

Am Ende belegen Hofmeister und Langenhorst statt der erhofften Medaillenränge die Plätze fünf und sieben.

„Der Traum ist zerplatzt! Ich wollte hier heute eine Medaille holen. Das tut weh. Vielleicht war es einfach nicht mein Tag: Erst hab ich mein Handy verloren, dann die Entscheidung im Achtelfinale…“

Ramona Hofmeister

„Man versucht zu überlegen, woran es gelegen hat. Ich muss das Rennen erstmal verarbeiten und analysieren, wo ich die 15 Hunderstelsekunden liegen gelassen habe. Jetzt bin ich noch im Renntunnel. Die richtige Enttäuschung kommt noch.“

Carolin Langenhorst

Für die positive Nachricht aus deutscher Sicht sorgte Nachwuchsathlet Yannik Angenend (FC Lendorf): Der 21-Jährige belegt Platz 13. Nur einmal war er im Weltcup vorher besser platziert.

„Ich bin superglücklich, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein und happy mit meinem Rennen. Es war richtig schwer, zu fahren. Die Schneeverhältnisse zwischen eisig und griffig – eine Kombination, die wir so in Europa nicht haben.“

Yannik Angenend

Baumeister, Hochreiter und Huber scheiden in der Qualifikation aus

Bitter für Baumeister. Der Führende in der Parallel Riesenslalomwertung im Weltcup scheidet in der Qualifikation aus. Ein Rutscher auf der Backside-Kante, Unsicherheiten im zweiten Durchgang: Am Ende fehlen dem 28-Jährigen zwei Zehntelsekunden, für den Sprung unter die besten 16.

Bei den Damen erwischt es Mitfavoritin Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) ebenfalls in der Quali: Nach der zweitbesten Zeit im ersten, kommt die 25-Jährige, die im letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen auf dem Podest stand, im zweiten Lauf der Qualifikation zu Sturz. Das Aus und Platz 30.

Auch für Nachwuchsathlet Elias Huber (SC Schellenberg) endet der Finaltraum früh: Der 22-Jährige rutscht am sechsten Tor auf der Backside-Kante weg, sitzt im Schnee und belegt Platz 30.

Den Zeitplan der olympischen Snowboard-Bewerbe sowie Informationen zu allen 15 Top Team-Rider*innen gibt es jederzeit unter snbger.com/topteam.

Bild: Team D/Max Galys

Unsere Webseite verwendet Cookies. Mehr dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige Cookies
Cookies akzeptieren