Die zwei Leons halten im Flutlicht die Fahnen hoch

Leon Ulbricht scheidet in Cortina d'Ampezzo im Viertelfinale aus.

Schnell sind sie, die beiden Leons. Auch abends. Das zeigen sie im Flutlicht von Cortina d’Ampezzo. Leon Beckhaus und Leon Ulbricht schaffen es bis ins Viertelfinale. Dabei wäre mehr drin gewesen – für das gesamte deutsche Snowboardcross-Team.

Richtig gut beginnt der Weltcup im italienischen Cortina d’Ampezzo für das deutsche Snowboardcross-Team. Alle fünf Athlet*innen – Leon Ulbricht (SC Rötteln), Paul Berg (SC Konstanz), Umito Kirchwehm (SC Altglashütten), Leon Beckhaus (SC Miesbach) und Jana Fischer (SC Löffingen) – stehen in den Finals. Unter dem Nachthimmel von Cortina d’Ampezzo, in dieser besonderen Atmosphäre und vor einem begeisterten Publikum, laufen am Samstagabend dann aber nicht alle Heats nach Plan. Doch es gibt keinerlei Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Der beste SNBGER-Boardercrosser heißt am Ende Leon Beckhaus auf Platz 13, gefolgt von Leon Ulbricht auf Rang 16.

„Ich bin durchaus zufrieden. Man wird jetzt von mir keinen krassen Aufschrei hören, aber das war ein solides Ergebnis. Vom ganzen Team. Und die Top-Ergebnisse kommen schon auch noch.“

Leon Beckhaus

Viertelfinale, Jakob Dusek (AUT) an Position eins, Beckhaus ganz knapp dahinter – dann eine große Lücke. Mehr als vielversprechend sieht das aus auf dem kurzen Kurs, der Ausgang scheint fast sicher. Doch es sind wenige Meter, wenige Sekunden. Und Julien Tomas (FRA) sowie Lucas Eguibar (ESP) drehen das Rennen komplett, stellen das Klassement auf den Kopf. Beckhaus (26) und Dusek müssen ihnen den Vortritt lassen.

Bild: Leon Ulbricht scheidet in Cortina d’Ampezzo im Viertelfinale aus (c) Giovanni Zenoni.

„Ich war auch fast überrascht, wie die beiden da plötzlich an uns vorbeigeschossen sind. Doch Jakob und ich sind vorne nebeneinander gefahren, für die hinter uns hat sich der Windschatten optimal aufgebaut. Und den haben die zwei perfekt genutzt.“

Leon Beckhaus

Auf Angriff: Leon Ulbricht stürzt beinahe

Wieder ein Viertelfinale, Ulbricht steht am Start. Volles Risiko heißt seine Devise. Nur zahlt sich die nicht aus. An dritter Stelle liegt er, zu aggressiv attackiert er den Franzosen Merlin Surget – wofür Ulbricht später die gelbe Karte kassiert. Gerade noch kann er einen Sturz vermeiden. Auch er scheidet damit aus. Doch der 19-Jährige zeigt einmal mehr: Er ist gut drauf, schnell gerade am Start. Und frech. Enorm viel Selbstbewusstsein hat er durch seinen fulminanten Weltcupsieg in der Sierra Nevada vor einer Woche getankt.

Hauchdünn: Paul Berg mit Pech im Achtelfinale

Achtelfinale, Routinier Paul Berg liegt gut, sieht wie der sicherer Zweitplatzierte aus. Doch Nathan Pare (USA) fängt ihn auf die letzten Meter noch ab. Was erst das Fotofinish zeigt. Wenige Zentimeter fehlen, hauchdünn verpasst der 32-Jährige das Viertelfinale. Genauso wie sein Teamkollege Umito Kirchwehm. Nach einem kleinen – absolut fairen – Nahkampf mit dem Spanier Eguibar passiert der 23-Jährige das Tor nicht regelkonform.

Chancenlos in ihrem Heat muss sich Jana Fischer verabschieden. Als 16. hatte sie knapp den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Dort allerdings ist Schluss.

Die Sieger von Cortina d’Ampezzo sind Dauergäste auf dem Podest ganz oben: Platz 1 bei den Männern geht an den Kanadier Eliot Grondin, bei den Frauen an die Britin Charlotte Bankes.

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