Traumergebnis für die deutschen Snowboarderinnen im Parallel Riesenslalom in Scuol: Carolin Langenhorst feiert ihren ersten Weltcupsieg, Ramona Hofmeister wird Zweite. Das tröstet über das frühe Ausscheiden der Männer hinweg.
Erst streckt Carolin Langenhorst (WSV Bischofswiesen) den Arm in die Höhe. Halbfinale, zum ersten Mal in der Saison. Wenige Minuten später ballt Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) die Faust. Auch sie ist souverän weiter. Damit steht fest: Mindestens eine SNBGER-Athletin steigt nach dem Parallel Riesenslalom an diesem Samstagnachmittag im schweizerischen Scuol auf das Podest. Am Ende wird es die bestmögliche Variante aus deutscher Sicht, das Traumfinale: Langenhorst gegen Hofmeister, Langenhorst auf dem schnelleren blauen, Hofmeister auf dem wenig beliebten roten Kurs. Der wird ihr zum Verhängnis.
Sie stürzt, Langenhorst cruist zum Sieg. Und das ganze Team jubelt mit ihr. Denn bei ihrem 72. Weltcupstart, fast genau neun Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt, steht die 26-Jährige zum ersten Mal ganz oben.
Langenhorst nach ihrem ersten Weltcupsieg: „Einfach nur geil“
Hofmeister, die nun wieder das gelbe Trikot trägt, vergönnt ihrer Teamkollegin den Erfolg von Herzen. Die 26-Jährige zeigte eine Top-Leistung, obwohl sie sich nicht hundertprozentig fit fühlte. Auch mit ihrem Sturz hadert sie nicht.
„Ich bin superhappy, das Podium heute mit der Caro zu teilen. Es macht immer wieder Spaß, hier zu fahren, die Pisten haben sie echt gut hinbekommen. Aber es war kräftezehrend. Im Ziel hab‘ ich mir nur gedacht: Da bin ich jetzt eine etwas zu aggressive Linie gefahren. Der Trainer hat oben noch gesagt: Fahr rund, gib Gas – dann war’s ein bisschen zu gerade. Aber das macht gar nichts.“
„Ich bin sprachlos, ich kann es nicht glauben. Es ist unbeschreiblich. Einfach nur geil. Ich wusste, bei guten Bedingungen bin ich stark, es ist angerichtet für mich, ich muss es nur nehmen. Schon vor dem Finale gegen Mona – natürlich eine der stärksten Gegnerinnen – hab‘ ich mich einfach nur gefreut, hab‘ mir gedacht: Alles, was noch kommt, ist Zugabe. Echt der Hammer. Und jetzt: heimfahren, dann wird gefeiert.“
„Für einen Trainer ist das das Beste. Schon vor dem Finale ist der ganze Stress weg. Du kannst einfach den Athleten zuschauen und weißt: Es ist alles perfekt gelaufen.“
Hochreiter scheidet im Achtelfinale knapp aus
Für Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) ist bereits im Achtelfinale Schluss: Auf den letzten Metern lässt sich die 26-Jährige noch den Sieg nehmen und landet am Ende auf Platz 10. Die interne Norm für einen Start bei der Weltmeisterschaft hat sie nach einem starken Saisonstart schon zuvor erfüllt.
Das gilt auch für Cheyenne Loch (SC Schliersee). In Scuol gibt es für die 28-Jährige jedoch nichts zu holen – Platz 23.
Baumeister kommt nicht über Qualifikation hinaus
Wenig zu jubeln gibt es an diesem Samstag bei den Männern. Nach zuletzt starken Auftritten – Platz drei beim Parallel Slalom in Bad Gastein – erreicht der deutsche Top-Fahrer Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) nicht das Achtelfinale. Dort hält noch Elias Huber (SC Schellenberg) die SNBGER-Fahnen hoch. Doch auf dem roten Kurs hat der 23-Jährige gegen den starken Österreicher Alexander Payer das Nachsehen – Platz 11 am Ende.
Den Sieg im Parallel Riesenslalom in Scuol bei den Männern holt der Pole Oskar Kwiatkowski.
„Die Geschwindigkeit bei Stefan ist da, das ist nicht das Problem. Nach seiner Krankheit braucht er einfach noch ein bisschen Zeit, um ganz zurückzukommen. Gerade jetzt mit dem harten Programm, den vielen Rennen. Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Aber das kommt.“