Versöhnlicher Abschluss für Jana Fischer und Martin Nörl. Die beiden SNBGER-Athlet*innen belegen bei der olympischen Premiere des Team Mixed Events im Snowboardcross den fünften Platz.
Schneefall statt blauer Himmel. Die Sonne ist verschwunden über dem Genting Snowpark von Zhangjiakou. Die Bedingungen auf der Snowboardcross-Strecke im Vergleich zu den Einzelrennen: deutlich langsamer. „Wir haben bestimmt wieder gutes Material. Das ist bei Neuschnee entscheidend. Hoffentlich können die beiden das nutzen“, prognostiziert Paul Berg. Er drückt gemeinsam mit Teamkollege Umito Kirchwehm im Ziel die Daumen für Jana Fischer (SC Löffingen) und Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen), die am frühen Samstagmorgen deutscher Zeit im Sbx Mixed Team Event an den Start gehen. Das Rennen wird erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragen.
Und der Beginn verläuft vielversprechend: Martin Nörl zeigt ein starkes Rennen im Viertelfinale. Der Gesamtweltcupführende gewinnt unter anderem gegen den Bronzemedaillengewinner des olympischen Einzelrennens in Peking, Omar Visintin (ITA). Jana Fischer muss seine Partnerin, Michela Moioli (ITA), zwar vorbeiziehen lassen, aber sie kommt als Zweite ins Ziel. Das reicht für die nächste Runde.
Das Halbfinale wird der Knackpunkt für die beiden Deutschen: Nach einem Fehler auf der Startgeraden kommt Nörl fast zum Stehen. Der Schwung ist weg. Die Gegner enteilt. Der 28-Jährige gibt Alles auf der Strecke, macht gegen die starken Visintin und Nick Baumgartner (USA) Zeit gut. Trotzdem. Jana Fischer muss für das Weiterkommen eine halbe Sekunde auf die beiden Olympiasiegerinnen Moioli (Pyeongchang 2018) und Lindsey Jacobellis (Peking 2022) gut machen. Das gelingt nicht. Die Deutschen unterliegen den Teams aus Italien und USA.
Wie schnell Fischer und Nörl sein können, zeigen sie im anschließenden kleinen Finale. Der SNBGER-Athlet gewinnt sein Rennen und schickt seine Partnerin mit Vorsprung auf die Strecke. Die Teamkollegin fährt ebenfalls schnell und ohne Fehler, sodass die beiden Deutschen das Rennen mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg beenden. Damit belegen die beiden einen guten fünften Platz. Gold geht an das Team USA mit Lindsey Jabobellis und Nick Baumgartner.
„Wir fliegen mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause. Wenn wir im Halbfinale so gefahren wären, wie im kleinen Finale, hätte es vielleicht auch für mehr gereicht. Ich bin froh, dass ich heute zeigen konnte, wie gut ich Snowboarden kann nach dem Desaster im Einzelrennen.“
„Leider ist mir der Fehler am Start im Halbfinale passiert. Ich hätte Jana gerne mit Vorsprung statt mit Rückstand auf die Strecke geschickt. Im kleinen Finale hat man gesehen, wie schnell wir sind. Trotz der schwierigen Bedingungen hatten wir richtig gutes Material.“
„Was Martin und Jana heute gezeigt haben, war wirklich gutes Snowboardfahren. Wer weiß, was ohne den Fehler von Martin im Halbfinale drin gewesen wäre. Jana hat alles wettgemacht, was im Einzelrennen schief gelaufen ist. Dafür, dass es erst das dritte Rennen nach ihrer Verletzungspause ist, hat sie vor dieser Kulisse eine wirklich starke Vorstellung gezeigt.“