Leon Ulbricht kann’s auch im Weltcup. Und wie! Nach dem Sieg im Europacup sowie der Deutschen Meisterschaft vergangene Woche, stellt der 19-Jährige in der Sierra Nevada seine explosiven Startqualitäten erneut unter Beweis und feiert mit gerade einmal 19 Jahren seinen ersten Weltcupsieg im Snowboardcross.
Ungläubig sitzt Leon Ulbricht (SC Rötteln) im Ziel. Den Kopf zwischen den Händen. Die Situation laut eigener Aussage „zu crazy“.
Der 19-jährige Boardercrosser hat soeben sein erstes Weltcuprennen gewonnen. In der spanischen Sierra Nevada setzt sich der Juniorenweltmeister von 2022 gegen die komplette Weltelite durch. Im großen Finale gegen Eliot Grondin (CAN), Jake Vedder (USA) und Lucas Eguibar (ESP) fällt die Entscheidung im Photofinish.
„Full send! Als ich über die Ziellinie gefahren bin, dachte ich, dass ich Zweiter bin. Aber das war mir vollkommen egal. Heute war ein mega Tag, alles war ‚on go‘. Ich habe gestern schon gemerkt, dass mir die Startgerade und der Lauf liegen. Das große Finale – als ich nach dem Start direkt geführt habe – war dann der Ultraboost. Erster Weltcupsieg? Das ist unglaublich!“
Explosiv und kompromisslos: Den Schlüssel zum Sieg legt Ulbricht mit seiner Performance am Start. Bis auf das Halbfinale geht der 19-Jährige, der sich erst vergangene Woche am Grasgehren (Allgäu) seinen ersten Deutschen Meistertitel gesichert hat, jeweils als Erster auf die Strecke. Und das ist entscheidend. Denn: Schnee ist im spanischen Hochgebirge Mangelware, die Strecke entsprechend kurz und Überholmanöver selten.
Aber Ulbricht gelingt heute auch das: Im Halbfinale nutzt er an dritter Stelle liegend eine Unsicherheit des Franzosen Merlin Surget (FRA) vor ihm und steigt in sein erstes Big Final im Weltcup auf – das er mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entscheidet, sodass er am Ende ganz oben steht.
„Die Siegerehrung war emotional. Dass die Deutsche Hymne gespielt wird, kenne ich bisher nur von Martin (Nörl) – und plötzlich steht man selbst dort oben. Ein Wahnsinns-Gefühl.“
Der Sieg bei den Damen geht an Charlotte Bankes (GBR). In der Sierra Nevada steht am morgigen Sonntag ein weiteres Einzelrennen auf dem Programm.
Gegen die Tendenz: Routinier Paul Berg (SC Konstanz), der in den vergangenen Rennen aufsteigende Form bewiesen hat, kommt mit dem Kurs in Spanien an Tag eins weniger gut zurecht. Der 32-Jährige belegt Rang 31.
Für Jana Fischer (SC Löffingen) läuft das Rennen ebenfalls nicht nach Wunsch: Die 24-Jährige erwischt den Start ihres Viertelfinals nicht ideal, fährt von Beginn an einem Rückstand hinterher und scheidet als Vierte aus. Sie wird 13.
Leon Beckhaus (SC Miesbach), der in dieser Saison schon unter den Top Ten platziert war, schafft auf der kurzen Strecke in Sierra Nevada erstmals seit dem Weltcupauftakt nicht den Sprung in die Entscheidung der besten 32 Athleten. Auch Umito Kirchwehm (SC Altglashütten) sowie Kurt Hoshino (SC Sonthofen) verpassen die Qualifikation. Die drei SNBGER-Athleten landen am Ende auf den Plätzen 52, 37 und 46.
Die gesamte Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.