Ramona Hofmeister hat sich beim Parallelslalom Weltcup in Bad Gastein erstmals in die Siegerlisten des FIS Snowboard Weltcups eingetragen.
Die 21-Jährige aus Bischofswiesen fuhr im Finale des zweiten PSL-Rennens der Saison wie entfesselt und ihrer Gegnerin Ekaterina Tudegesheva (RUS) vom Start weg Tor für Tor davon und am Ende mit großem Vorsprung über die Ziellinie.
„Das ist Wahnsinn, ein unglaubliches Gefühl. Der Hang liegt mir, es hat mir heute richtig getaugt“, freute sich Hofmeister über ihren Premierenerfolg im 19ten Rennen.
„Ich hatte in Carezza am Anfang der Saison mit Platz zwei ja schon mein bislang bestes Ergebnis. Dass es so weitergeht, ist unglaublich.“
Zumal es im Viertelfinale gegen Altmeisterin Claudia Riegler extrem eng zugegangen war.
Nachdem die Österreicherin früh auf dem 270 Meter langen steilen Buchebenhang im traditionsreichen Ski-Ort, der bereits im 18ten Jahr in Folge Weltcup-Veranstaltungen ausrichtet, einen Fehler gemacht hatte, sah Hofmeister schon wie die sichere Siegerin aus, ehe die Regular-Riderin kurz vor dem Ziel ebenfalls verkantete und nur mehr einen hauchdünnen Vorsprung von 18 Hundertstel über die Linie retten konnte.
„Das war sicherlich spektakulär und spannend. Da hatte ich eigentlich nicht mehr damit gerechnet, zu gewinnen. Dass es nach dem Duell noch nach ganz oben gereicht hat, ist einfach nur Wahnsinn.“
Etwas mehr als einen Monat vor dem PGS-Entscheid bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang, Südkorea, gibt der Sieg der Oberbayerin natürlich einen weiteren Motivationsschub.
„Das gibt einen riesigen Auftrieb. Ich denke, dass ich damit wirklich das Ticket gebucht habe“, so die Dritte des Gesamt Weltcups der alpinen Snowboarder, die damit auf die mannschaftliche Stärke der Snowboard Germany-Damen anspielte.
Insgesamt sieben Fahrerinnen kämpfen um vier Plätze, von denen Selina Jörg (Bad Hindelang, 29), die heute nach Qualifikationsbestzeit Fünfte wurde und Carolin Langenhorst (Bischofswiesen, 21), heute 47te, die nationale Nominierungsnorm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bereits erfüllt haben.
Allerdings haben mit Anke Wöhrer (Bernau, 32), Cheyenne Loch (Schliersee, 24), Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, 21) und Amelie Kober (Fischbachau, 30), die Neunte bzw. 13te, 14te und 15te wurden, alle vier weiteren Racerinnen die halbe Norm (2* Top-16 oder 1* Top-8) heute unter Dach und Fach gebracht und so das interne Rennen um Olympia neu angeheizt.
Während Qualifikationssieger Patrick Bussler (Aschheim, 33) bei den Männern einmal mehr als Fünfter bester Deutscher wurde, hat Alexander Bergmann (Berchtesgaden, 30) mit Platz zehn ebenfalls sein erstes Top-16-Resultat der Saison erreicht und damit – wie auch Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham, 24), heute 21ter – in einer Woche im slowenischen Rogla bei zwei Parallelriesenslalom-Rennen die Chance, die nationale Mindestanforderung für Olympia 2018 zu erfüllen.
Christian Hupfauer (Feldkirchen-Westerham, 24) wurde 36ter, Youngster Elias Huber (Bischofswiesen, 19) 45ter. Der Sieg bei den Männern ging an Dmitry Loginov (RUS), der wie Hofmeister erstmals triumphieren konnte. Alle Ergebisse stehen hier zur Verfügung.
Bereits morgen steht ab 16:30 Uhr der zweite Parallel Team Weltcup der Saison auf dem Programm, dieses Mal mit drei deutschen Mixed. Beim PSL auf dem Buchebenhang gehen die Dritten von Lackenhof, Selina Jörg und Patrick Bussler, Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister sowie Carolin Langenhorst und Alexander Bergmann gemeinsam an den Start.
ORFeins überträgt die K.o.-Duelle live.