Drei Rennen, drei Siege: Ramona Hofmeister macht im zweiten Rennen im bulgarischen Bansko den Hattrick diese Woche perfekt. Die Erklärung für die Leistungsexplosion? Unbedingter Siegeswille – und ein neuer Glücksbringer. Bei den Männern freut sich zudem Elias Huber über seine zweite Top Acht-Platzierung in dieser Saison.
Kann ein Glücksbringer in Form eines kleinen Schweinchens den Unterschied machen? Belegen lässt sich das nicht. Trotzdem nimmt es Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) erstmal nicht aus ihrer Wärmejacke, die sie bei den Rennen am Start trägt. Denn: Seitdem die Deutsche den Talisman von ihrer Mama geschenkt bekommen hat, hat die 28-Jährige keinen Lauf in einem Einzelrennen mehr verloren. Sieg in Bad Gastein, Sieg in Bansko gestern – und auch heute: Im zweiten Parallel Riesenslalom in Bulgarien präsentiert sich die jetzt 23-fache Weltcupsiegerin einmal mehr souverän und steht zum dritten Mal diese Woche ganz oben.
„Was ein Comeback in den Race-Mode?! Diese Woche hat bei mir alles gepasst. Die guten Rennfahrten haben mir Stück für Stück die Sicherheit zurückgebracht. Ich bin so bereit gewesen. Und der Hang hier in Bansko liegt mir richtig gut.“
Stoppen konnte Hofmeister heute erneut keine ihrer Gegnerinnen. Auch nicht die Gesamtweltcupführende Tsubaki Miki. Die Japanerin, die in der Qualifikation Platz zwei hinter Hofmeister belegt, und im großen Finale auf den vermeintlich schwereren roten Kurs ausweichen muss, hatte nach einem Fahrfehler keine Chance mehr auf den Sieg.
„Dass Tsubaki fast raus war, habe ich gar nicht mitbekommen. Ich habe mich nur auf mich konzentriert und jede Runde bis zum Schluss gekämpft. Dementsprechend müde bin ich jetzt und freue mich auf zwei entspannte Tage zu Hause.“
Im Achtelfinale kann Elias Huber (SC Schellenberg) dem Routinier gegen halten, in Runde zwei siegt die Erfahrung: Der 25-Jährige beweist mit Platz sieben einmal mehr, dass er mit den Allerschnellsten der Szene mithalten kann. Nach einer starken Qualifikation gewinnt der Deutsche sein erstes Duell gegen den Italiener Roland Fischnaller und steigt ins Viertelfinale auf.
„Mein Credo vorm Achtelfinale: ,Ich gewinne das Duell gegen den Fisch (Roland Fischnaller)!‘ Ich hatte keine Lust, wieder in der ersten Runde auszuscheiden – und hatte dann ehrlicherweise auch ein bissal Glück.“
Danach der Wechsel in den ungeliebten roten Kurs. Ausgerechnet gegen den Quali-Schnellsten und Lokalmatadoren Radoslav Yankov.
„Weiterkommen wäre auch im roten Kurs möglich gewesen. Aber für den Rado (Radoslav Yankov) war ich heute nicht schnell genug. Der ist mir direkt oben weggezogen. Ich habe es mit der Brechstange probiert – das hat nicht funktioniert. Trotzdem bin ich super happy mit meinem Rennen heute.“
Zum zweiten Mal in Bansko in den Finalläufen: Die Formkurve bei Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen), die seit einem Sturz in Bad Gastein mit Schmerzen im Fuß kämpft, zeigt nach oben. Mit ihrer zweiten Top 16-Platzierung – sie wird 15. – in Folge schafft sie die Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften im März.
Ebenfalls im Achtelfinale scheidet Cheyenne Loch (SC Schliersee) aus. Annamari Dancha macht der Deutschen das Leben schwer. Obwohl die 30-Jährige eine erneut starke Qualifikation mit Platz sechs fährt, verliert sie ihr Duell gegen die Ukrainerin. Wenige Hundertstelsekunden machen im Ziel den Unterschied. Loch beendet das Rennen auf Platz zehn.
Hubers Teamkollege Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) erreicht das Finale wie schon am Samstag knapp nicht. Er belegt am Ende Rang 17. Genau eine Hundertstelsekunde fehlt zum Einzug in die Finalläufe. Yannik Angenend (FC Lengdorf) landet dahinter auf Rang 23. Für die deutschen Nachwuchsathlet*innen, die in Bansko am Start waren, reicht es nicht für eine Platzierung unter den besten 30.
Die gesamte Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.