Erstmal abwarten: Martin Nörl geht als Führender der Gesamtwertung in das Weltcupfinale in Kanada. Doch die Abstände sind knapp. Der Snowboardcross-Athlet gibt sich zurückhaltend – und hofft auf Übergepäck beim Heimflug.
Wer stemmt die große Kristallkugel im Boardercross in den kanadischen Himmel? Maximal 200 Punkte kann ein einzelner Athlet in den beiden Rennen beim Weltcupfinale kommendes Wochenende in Mont-Sainte-Anne holen. Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) hat als Führender der Gesamtwertung aktuell 39 bzw. 48 Zähler Vorsprung. Mit Omar Visintin (ITA) und Lucas Eguibar (ESP) sitzen ihm allerdings zwei Hochkaräter auf Platz zwei und drei im Nacken.
„Da kann noch alles passieren. Sowohl Omar als auch Eguibar können auf allen Strecken schnell sein. Ich versuche, nicht nervös zu sein, zwei gute Rennen zu fahren – und dann haben wir hoffentlich Übergepäck beim Heimflug“, ordnet der Deutsche, der seine Kristallkugel von 2021/22 verteidigen will, die aktuelle Situation ein.
Das kanadische Wintersportgebiet in der Provinz Quebec steht erstmals im Weltcupkalender der Snowboardcross-Athlet*innen. Die beiden Rennen wurden wegen Schneemangels von Februar auf das Saisonende verlegt. Den ersten Eindruck von der Strecke konnten sich die Fahrer*innen beim Testing am gestrigen Mittwoch verschaffen. „Der Kurs sagt mir auf den ersten Blick zu: Die Startgerade sieht nicht zu technisch aus, die Geschwindigkeit dürfte insgesamt nicht zu hoch sein. Aber es gilt wie immer: Wenn es in der ersten Runde schlecht läuft, ist man auch schnell mal 32ster“, zeigt sich Nörl vorsichtig optimistisch.
Nach einem Trainingstag heute, steht morgen die Qualifikation an. Die Finalrennen in Mont-Sainte-Anne am Samstag und Sonntag, 25. und 26. März 2023, beginnen um 17 bzw. 16 Uhr deutscher Zeit.
Auch Fischer und Beckhaus am Start, Berg und Ulbricht verzichten
Im Flug nach Übersee saßen auch Leon Beckhaus (SC Miesbach) und Jana Fischer (SC Löffingen). Zweite ist nach ihrem Crash vergangene Woche in Veysonnaz (CH) wieder fit und will nach zuletzt starken Trainingsleistungen voll angreifen. Leon Ulbricht (SC Rötteln) startet nicht in Kanada. Für den 18-Jährigen stehen stattdessen die Juniorenweltmeisterschaften in Passo San Pellegrino in Italien auf dem Programm. Paul Berg (SC Konstanz) verzichtet aus persönlichen Gründen auf das Weltcupfinale.