Interview: Gesamtweltcupsieger Martin Nörl über WM-Medaillen und Schneetraining in Holland

Martin Nörl vergangen Winter beim Schneetraining. Wintterungsbedingt ging es zur Vorbereitung erstmals in die Skihalle.

Ende März 2022 schrieb Martin Nörl (29/DJK-SV Adlkofen) Geschichte, gewann als erster Deutscher den Gesamtweltcup im Snowboardcross. Warum seine Kugel seitdem in der Kiste liegt, welche Ziele er für den anstehenden Winter hat und warum die erste Schnee-Session der Saison ausgerechnet in den Niederlanden stattfindet, verrät der Niederbayer im Interview.

Martin Nörl, der vergangene Winter war mit drei Einzelerfolgen und dem Triumph im Gesamtweltcup der erfolgreichste Ihrer Karriere. Hatten Sie im Sommer Zeit, das Erreichte noch mal Revue passieren zu lassen und auch gebührend zu feiern?

Martin Nörl: Als ich nach dem dem letzten Rennen die große Kugel bekommen habe, war es schon ein besonderer Moment für mich. Danach ging’s dann aber ziemlich schnell wieder in den Alltag über. Eine große Party oder Ähnliches gab es nicht. Ich war mit meiner Familie im Urlaub, habe mich erholt und die gemeinsame Zeit genossen. Anfang Mai bin ich dann schon wieder ins Training gestartet.

Hat die große Kristallkugel einen besonderen Platz in Ihrem Zuhause bekommen?
Ehrlich gesagt nicht. Die Kugel ist die meiste Zeit in ihren Koffer geblieben. Ich bin Papa von zwei kleinen Kindern. Da ist die Kristallkugel am sichersten, wenn sie gut verpackt ist. (lacht)

Ist der Gewinn des Gesamtweltcups Bürde oder Motivation?
Definitiv Motivation. Ich möchte im anstehenden Winter wieder voll angreifen. Aber es wird sicher so sein, dass die Konkurrenz heuer etwas genauer hinschaut, was ich so treibe. Aber ich freue mich auf die neue Saison und hoffe, dass ich und das gesamte Team gut reinstarten.

Das ist das Ding: Martin Nörl stemmt die Kristallkugek in die Luft.

Ende Oktober steht in Les Deux Alps (Frankreich) schon der erste Weltcup auf dem Programm. Wie ist der aktuelle Stand der Vorbereitung?
Die Sommervorbereitung ist bisher gut verlaufen. Ich konnte alles gut durchziehen, bin gesund geblieben. Heuer habe ich gemeinsam mit Jana Fischer (SC Löffingen) und Fillip Freudenberg (SC Dingolfing) trainiert. Wir sind eine ganz witzige Gruppe. Ich bin auch einer, dem Sommertraining Spaß macht, der gerne im Kraftraum ist. Zumindest meistens. Aber natürlich bin ich froh, wenn es jetzt dann endlich auf Schnee geht.

Heißt, ihr wart bisher noch gar nicht auf Schnee unterwegs?
Bisher leider noch nicht. Aber kommende Woche stehen in einer Wintersporthalle in den Niederlanden die ersten Schnee-Sessions auf dem Programm. Das wird für uns eine Premiere – und ist natürlich der aktuellen Schnee-Situation auf den Gletschern geschuldet. Das Training in der Halle ist nicht die perfekte Vorbereitung, aber die beste Lösung, die wir auf die Schnelle hinbekommen haben. Wir sind alle gespannt, wie das sein wird.

Das Highlight der anstehenden Saison ist die WM in Georgien. Eine Kristallkugel haben sie jetzt schon gewonnen, eine Medaille fehlt Ihnen noch…
Eine WM-Medaille wäre auf jeden Fall sehr schön. Aber es ist noch eine lange Zeit bis zur WM. Ich freue mich auf jeden Fall darauf. Groß-Events sind immer etwas Besonderes. Und die Stimmung in Georgien war in der Vergangenheit immer sehr gut. Ich hoffe, dass die Veranstalter die Strecke etwas größer und schneller bauen als zuletzt. Dann könnte es schon klappen mit einem guten Ergebnis.

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