Das IOC hat im Rahmen seiner Exekutivsitzung am 19.09.2025 angekündigt, die Snowboarddisziplin Parallel-Riesenslalom (PGS) – wie auch die Nordische Kombination – bis nach den Olympischen Spielen 2026 zu beobachten. Snowboard Germany bezieht klar Position.
Die Entscheidung über die Aufnahme ins Programm 2030 ff. wird erst nach Mailand-Cortina fallen. Es handelt sich dabei nicht um eine Streichung, sondern um eine Prüfphase.
Snowboard Germany positioniert sich gemeinsam mit der internationalen Snowboard-Community klar gegen die Überlegungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), den Parallel-Riesenslalom (PGS) ab 2030 aus dem Olympischen Programm zu streichen.
Die vorliegenden Argumentationsgrundlagen wurden gemeinsam vom Präsidium und der Athlet*innenvertretung im Oktober 2025 erarbeitet.
Ein in Frage stellen dieser Disziplin bedeutet auch ein in Frage stellen des Snowboardsports und seiner Strukturen insgesamt, weshalb es ein entschiedenes Anliegen von Snowboard Germany ist, der Überlegung des IOC die untenstehenden Argumente entgegenzustellen.
Globale Perspektive (IOC-Sicht):
- Weltweite Relevanz: PGS ist auf allen Kontinenten präsent und bietet ein starkes internationales Wettkampfniveau mit steigender Beteiligung. Über 26 Nationen nahmen an der letzten Weltmeisterschaft teil, es gibt eine heterogene Medaillenverteilung (5 Nationen bei 6 möglichen Medaillen bei den letzten olympischen Spielen). Auch in den Welt Cups spiegelt sich dies wider, aktuell gibt es 11 austragende Nationen auf drei Kontinenten.
- Junge Generation rückt nach: Eine Vielzahl junger und hochmotivierter Talente steht für eine neue, dynamische Athlet*innengeneration.
- Gendergerecht & medienwirksam: PGS bietet Mixed-Wettbewerbe, eine hohe TV-Tauglichkeit, ein nachvollziehbares Format und attraktives Storytelling.
- Nachhaltig & IOC-konform: Wenig Ressourcenverbrauch, wiederverwendbare Infrastrukturen und klare Zuschauerführung fügen sich perfekt in die Zielsetzungen des IOC ein. Es gibt keine einzige extra für Wettkämpfe angelegte Piste in den Welt Cups, da die Sportart in den meisten Ski- und Snowboardgebieten umgesetzt werden kann.
- Teil der Snowboard-DNA: PGS ist Grundlagendisziplin und Voraussetzung für die Vielfalt des Snowboardsports (Cross, Freestyle etc.). Alpines Snowboarden ist eine eigenständige und traditionsreiche Sportart, die seit 1998 Teil der olympischen Spiele ist und damals auch die erste Snowboard Disziplin war.
Zentraleuropäischer Markt & nationale Relevanz:
- Starke Bilanz von Snowboard Germany: Beeindruckend viele Medaillen bei Olympia & WM, Kristallkugeln und langjährige Weltcup-Erfolge machen PGS zu einer deutschen Vorzeigedisziplin.
- Breite Nachwuchsbasis: Stabile EC- und JWM-Erfolge sichern Perspektive bis 2030. Deutschland bewirbt sich um die Junioren-WM 2026 im Parallel Race.
- Stärkere Teams in Vorbereitung: Der interne Konkurrenzkampf wächst – ähnlich wie in AUT und ITA. Dabei dient die Ausrichtung auf Olympia als Motivation und Ziel für die prägenden Ausformungen dieser top Leistungs- und Wettkampf-Sportart im Winter.
- Wichtigkeit für D/A/CH als Quellmarkt: Deutschland ist zentraler TV- und Zuschauermarkt für den Wintersport – PGS trägt hier aktiv zur Reichweite bei.