„Das ist natürlich ein herber Dämpfer. Trotzdem bleiben wir auf Zug. Wir nehmen in dieser Saison mit, was geht“, kommentiert Sportdirektor Andreas Scheid die Entscheidung und stellt klar: „Keine WM in China bedeutet noch keine endgültige Absage. Die FIS arbeitet mit Hochdruck an alternativen Austragungsorten.“ So sei im Gespräch, das Großereignis dezentral, in Disziplinen aufgeteilt, durchzuführen.
So oder so: Die Saison vorzeitig abzuschreiben, ist für Snowboard Germany keine Option: „Wir wechseln permanent unsere Trainingsstandorte, planen um, stellen uns auf neue Situationen ein, entwickeln Hygienekonzepte – das ist gerade gnadenlos. Aber das ist unser Job!“, so Scheid und ergänzt: „Es ist uns gelungen, den Trainingsbetrieb seit Anfang Mai dauerhaft am Laufen zu halten. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Externe Faktoren können wir nicht beeinflussen.“
Ähnlich sieht es Snowboard Germany-Athlet*innensprecher Paul Berg: „Wir waren alle nicht so naiv, dass wir fix davon ausgegangen sind, dass die WM in China problemlos stattfinden kann. Aber das war die FIS hoffentlich auch nicht.“ Daher hoffe man jetzt auf einen Alternativplan. „Wir hatten eine gute Vorbereitung, konnten auf vielen unterschiedlichen Kursen trainieren und hatten viel Wetterglück. Ich erwarte, dass es uns jetzt auch ermöglicht wird, das beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft, zu zeigen“, so der Snowboardcross-Medaillengewinner von 2019.
Um weiter in Form zu bleiben, setzt Sportdirektor Scheid in den kommenden Wochen vor allem auf die heimischen Trainingsstandorte: „Wir haben an unseren Bundesstützpunkten in Oberstdorf/Grasgehren (Snowboardcross) und Berchtesgaden/Götschen (Freestyle/Race) beste Bedingungen vor der Haustüre. Das hilft uns jetzt, um vor allem auch im Nachwuchs weiter trainieren zu können und langfristig gesehen, konkurrenzfähig zu bleiben.“