Am kommenden Wochenende nehmen die Alpin-Snowboarder wieder Fahrt auf. Erstmals werden in Lackenhof am Oetscher Weltcup-Rennen ausgetragen.
Es ist das erst zweite Mal in der Geschichte, dass die weltbesten Snowboarder in Niederösterreich Station machen. Doch das Debüt am 5. und 6. Januar, bei dem der dritte Parallel Riesenslalom und erste Team PGS der Saison ausgetragen werden, rückt angesichts der deutschen Teilnehmer in den Hintergrund.
Denn mit Amelie Kober (Fischbachau, 30) und Cheyenne Loch (Schliersee, 23) stehen gleich zwei Racerinnen in den Startlöchern, die erstmals in diesem Weltcup-Winter ins Geschehen eingreifen werden.
Besonders beeindruckend ist dabei der Heilungsverlauf von Kober, die in den letzten Wochen einmal mehr eindrucksvoll unterstrichen hat, dass sie so schnell nichts aus der Bahn wirft.
Mitte November hatte sich die zweimalige Olympia-Medaillengewinnerin bei einem Trainingssturz während ihrer Comeback-Vorbereitung das linke Sprunggelenk gebrochen, seither aber unbeirrt an ihre Chance auf eine Teilnahme bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang geglaubt und darauf hingearbeitet.
Dank eines optimalen Heilungsverlaufes kann die 30-Jährige am Wochenende starten und erstmals um ihr Olympiaticket kämpfen.
„Ich bin glücklich, dass ich wieder angreifen kann. Ich habe in den letzten Wochen so viel Unterstützung erfahren; dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Ich freue mich wahnsinnig auf das Rennen“, so Kober, die am Freitag eine langwierige Leidenszeit seit ihrem letzten Weltcup-Start im März 2015 (Winterberg) beendet.
„Ich fahre nach mehr als zwei Jahren wieder meinen ersten Weltcup. Es war eine harte Zeit, in deren Verlauf ich sieben Mal operiert worden bin.“
Neben zwei Hand-Verletzungen (2015 und 2017) musste sich Kober 2015 auch dreimal wegen ihres lädierten rechten Kreuzbands unters Messer legen. Hinzu kam ein Knorpelschaden im linken Knie (2016) und eben die Sprunggelenksverletzung vom letzten November.
Eine ähnliche Odyssee hat Loch hinter sich. Die WM-Vierte von 2017 blickt ihrerseits auf eine zweijährige Leidenszeit zurück.
„Die letzten beiden Jahre waren nicht einfach. Die drei Knieoperationen haben mir mental und physisch sehr viel abverlangt. Deshalb bin ich um so dankbarer, dass ich im neuen Jahr endlich angreifen kann“, so die 23-Jährige, deren letztes Rennen der PGS bei der Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada war.
Während zwei Langzeitverletzte wieder zurück im Weltcup-Zirkus sind, darf sich Elias Huber (Berchtesgaden, 18) nach seinem Weltcup-Debüt vor einem Jahr in Bad Gastein auf seinen zweiten Weltcup-Start freuen.
„Nachdem er bei einigen FIS-Rennen vor Weihnachten gewonnen hat und auch im Training schnelle Zeiten hingelegt hat, hat er sich seinen Startplatz verdient“, erklärt Bundestrainer Paul Marks, der in Österreich das mit zwölf Mitgliedern größte Team der jüngeren Geschichte ins Rennen schickt.
Denn neben Kober, Loch und Youngster Huber treten auch die bereits gut in die Saison gestarteten Ramona Hofmeister (Bischofswiesen, 21), Carolin Langenhorst (Bischofswiesen, 21), Selina Jörg (Bad Hindelang, 29) und Patrick Bussler (Aschheim, 33) sowie Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, 21), Anke Wöhrer (Bernau, 32), Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham, 24), Alexander Bergmann (Berchtesgaden, 30) und Christian Hupfauer (Feldkirchen-Westerham, 24) an.
Am Freitag beginnt der dritte Parallel Riesenslalom der Saison mit der Qualifikation um 9:00 Uhr. Das Finale ist für 13:00 Uhr terminiert.
Am Samstag startet der Teambewerb bereits um 11:00 Uhr. ORFeins überträgt beide Rennen live.