Die Sommervorbereitung der deutschen Raceboarder hat vergangene Woche einen herben Dämpfer erlitten. Die zweimalige Olympia-Medaillengewinnerin Amelie Kober (Fischbachau, 27) hat sich während einer Slackline-Einheit in Bad Endorf einen Kreuzbandriss zugezogen.
Deutschlands erfolgreichste Snowboarderin der letzten Jahre war auf den Verschluss der gespannten Slackline gestiegen, woraufhin dieser zur Seite gekippt und das rechte Knie in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Kober wurde bereits Anfang der Woche erfolgreich von Dr. Münch im OCM operiert und wird morgen aus dem Krankenhaus entlassen.
Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Erholungsphase steht dann direkt die Rehaarbeit in Bad Endorf auf dem Programm, mit dem Ziel, zum kommenden Saisonauftakt am 12. Dezember in Carezza, Italien, wieder fit zu sein.
Allerdings ist das Zeitfenster eng bemessen, was auch der zwölffachen Weltcup-Siegerin bewusst ist. „Wenn man normal rechnet, wird es ziemlich knapp. Aber ich brauche ein Ziel und hoffe, dass es klappt“, so Kober, die zugibt, kurz nach dem Missgeschick extrem frustriert gewesen zu sein:
„Ich war am Anfang ziemlich fertig, aber jetzt wo alles organisiert und die OP gut gelaufen ist, habe ich mich wieder gefangen. Es wird ein harter Weg, aber ich schaue nur nach vorne.“
Glück im Unglück für die zuletzt mit mehreren Verletzungen gebeutelte Mutter eine Sohnes: im kommenden Winter steht kein Großereignis an.
„Das ist das einzig Positive. Natürlich kann so etwas passieren, aber zwei Operationen innerhalb von zehn Wochen sind schon hart.“
Kurz nach dem letzten Saisonfinale in Winterberg, bei dem sich Kober einen doppelten Bruch der linken Hand zugezogen hatte, waren der Raceboarderin mehrere Schrauben eingesetzt worden.