Geschlossene Teamleistung zum Auftakt macht Lust auf mehr: Im ersten Snowboardcross-Weltcup des Winters sind alle Augen auf Comebacker Martin Nörl gerichtet. Der 31-Jährige zeigt auf dem Kurs, auf dem er sich im vergangenen Jahr schwer verletzt hat, als 15. eine ansprechende Leistung. Für die beste deutsche Platzierung sorgt aber ein anderer. Insgesamt schaffen fünf Athleten von Snowboard Germany den Sprung in die Finalläufe.
Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) hat es vorausgeahnt: Seine Achillesferse nach einjähriger Verletzungspause ist der Start. Dort fehle dem Comebacker noch die nötige Konstanz. Und genau dort passiert dem zweifachen Gesamtweltcupsieger im Viertelfinale des Weltcupauftakts in Cervinia (ITA) ein Fehler. Der 31-Jährige scheidet aus und belegt Platz 15.
Dass mit Nörl in den kommenden Rennen zu rechnen ist, zeigt er aber eindrucksvoll auf der Strecke: Von seiner Gleit- und Kurventechnik hat der Vizeweltmeister von 2023 nichts eingebüßt. Im Achtelfinale gewinnt der Deutsche seinen Heat, in Runde zwei holt er auf die Konkurrenz nach Rückstand am Start über eine Sekunde auf, sodass es fast zum Weiterkommen gereicht hätte.
„Nach so langer Zeit, in der man an seiner Rückkehr gearbeitet hat, ist es umso schöner, wieder dabei zu sein. Alle haben mich mit offenen Armen empfangen. Das Rennen speziell im erste Heat hat richtig viel Spaß gemacht. Da war ich mit meiner Fahrt sehr, sehr zufrieden. Im Viertelfinale habe ich den Start nicht gut erwischt. Dort fehlt mir aktuell die Konstanz. Daran muss ich in den kommenden Wochen arbeiten.“
Für eine Überraschung aus SNBGER-Sicht sorgt Niels Conradt (SC Dingolfing). Der 21-Jährige, der seinen ersten Weltcup seit drei Jahren bestreitet, präsentiert sich auf der Strecke gegen arrivierte Fahrer selbstbewusst. Obwohl auch ihm der Start im Achtelfinale nicht perfekt gelingt, lässt sich der Youngster nicht abschüttelt, holt auf und qualifiziert sich erstmals in seiner Karriere für die zweite Runde. Am Ende ist Conradt als Elfter bestplatzierter Deutscher.
„Das war krass. Ich habe schlecht geschlafen, war echt aufgeregt. Aber dann bin ich von Lauf zu Lauf besser ins Fahren gekommen. Als ich im Achtelfinale als Dritter aus der Zweiten Kurve rausging, dachte ich, das wird nichts mehr. Aber ich habe es wieder in den Windschatten geschafft und die volle Racing-Line genommen. Das ist ein sehr cooler Auftakt für mich.“
Weniger gut läuft der Weltcupauftakt in Italien für Conradts Mitbewohner, Juniorenweltmeister Leon Ulbricht (SC Rötteln). Der 20-Jährige muss im Achtelfinale nach Rückstand am Start ebenfalls auf der Strecke Boden gut machen – was auch gelingt. Doch der Überholversuch scheitert. Er belegt Platz 22.
„Nach meinem verpatzten Start war ich kurzzeitig wieder an den anderen dran, wurde dann aber von den beiden vor mir eingezwängt. In der brenzligen Situation habe ich sicherheitshalber zurückgezogen. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist, alle unverletzt sind und ich weiter Gas geben kann.“
Beim Saisonauftakt in Cervinia ebenfalls in den Finalläufen mit dabei waren Kurt Hoshino (SC Sonthofen) und Leon Beckhaus (SC Miesbach). Sie holen als 23. und 27. Weltcuppunkte.
Jana Fischer (SC Löffingen) und Paul Berg (SC Konstanz) hingegen erwischen in der Qualifikation keine ideale Fahrt. Sie scheiden im Vorlauf aus und belegen die Plätze 22 und 33.
Den Saisonauftakt in Italien gewinnen Jakob Dusek (AUT) und Lea Casta (FRA). Die gesamte Ergebnisliste aus Cervinia gibt es hier.