Das deutsche Slopestyle/Big Air-Team hat die Weltcuppause nach dem Saisonauftakt im Oktober im schweizerischen Chur voll ausgenutzt: Beim Training am Stubaier Gletscher (Tirol/AUT) gelang Noah Vicktor der erste 1800 eines Deutschen überhaupt. Und auch beim Weltcup in Peking an diesem Wochenende steht eine Premiere an: Erstmals coacht SNBGER-Neuzugang Matevz Pristavec das deutsche Team.
Ein Trick mit fünf Umdrehungen um die Körperlängsachse: Absolute Weltklasse im Freestyle-Snowboarden. Dieses Kunststück ist Noah Vicktor (WSV Bischofswiesen) als erstem deutschen Big Air-Athleten in der Saisonvorbereitung am Stubaier Gletscher gelungen. Das Gefühl bei der Landung: „Absolut überragend!“ Und genau diesen Schwung will der 22-Jährige nach Peking (CHN) zu Saisonweltcup Nummer zwei mitnehmen.
„Das Ziel in jedem Weltcup, ist das Finale. Wir fliegen nicht nach China, um eine Qualifikation zu fahren. Was am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen. Aber auf jeden Fall will ich meinen 1800 auch mal im Contest zeigen – wenn die Bedingungen passen und der Kicker groß genug ist. Mal schauen, was in Peking passiert…“
Der Big Air-Contest auf dem Olympia-Kicker von 2022 beginnt am Freitag mit der Qualifikation. Die Finals stehen am Samstag, 2. Dezember 2023, um 11 Uhr an. Neben Vicktor stehen auch Leon Vockensperger (SC Rosenheim) und Annika Morgen (SC Miesbach) am Start. Alle drei haben bereits bei den Olympischen Spielen Erfahrungen auf der Riesenrampe von Peking gesammelt.
Leon Gütl (WSV Bischofswiesen), der in Chur sein Comeback nach einjähriger Verletzungspause gefeiert hat, lässt den China-Contest aus.
Der dienstälteste Freestyle-Coach bei Snowboard Germany tritt ab – und übergibt an einen genauso erfahrenen Kollegen: Weltcuptrainer Friedl May kümmert sich ab sofort um den Nachwuchs im Landeskader Bayern. Stattdessen übernimmt Matevz Pristavec das Slopestyle/Big Air-Team um Vockensperger, Morgan und Vicktor. Der 44-Jährige bestritt selbst zwölf Jahre als Athlet im Freestyle-Weltcup und erreichte dabei insgesamt fünf Top Ten Platzierungen. Nach seinem Master in Sportwissenschaften begann er als Trainer im slowenischen Nationalteam. In den vergangenen Jahren war Pristavec außerdem für das serbische Team verantwortlich.
„Dass sich die Wege von Snowboard Germany und mir früher oder später kreuzen, hat sich schon länger angebahnt. Friedl (May) kenne ich schon ewig. Wir sind beide als Athleten im selben Team gefahren. Deshalb bin ich vergangenen Winter auch zu meinem ersten Coach-Einsatz für SNBGER gekommen – als Friedl krank im Bett lag, habe ich spontan übernommen. Beim deutschen Team hat man in den vergangenen Jahren gesehen: Da entwickelt sich was. Es macht mich stolz, am Projekt „Freestyle made in Germany“ mitzuarbeiten und die Arbeit von Friedl fortzuführen.“