Paul Berg ist zurück in der Weltspitze: Im zweiten Rennen nach seiner Sprunggelenksfraktur in Cervinia präsentiert sich der 30-Jährige stark und schafft mit Platz sieben die Olympianorm.
Das Zähne zusammenbeißen in der Qualifikation hat sich gelohnt: Paul Berg (SC Konstanz) belegt beim Snowboardcross-Weltcup in Cervinia (ITA) Platz sieben und löst das Ticket für die Olympischen Spiele kommenden Februar in China.
Ein Rennverlauf, der am Freitag in der Qualifikation nicht abzusehen war: Der 30-jährige Berg, der wegen einer Sprunggelenksfraktur erst spät in die Saisonvorbereitung einsteigen konnte, fährt unter Schmerzen. „Bei meinem Fuß sind nicht alle Tage gleich. Gestern war ich froh, dass ich zumindest einen guten Lauf bis unten durchziehen konnte“, verrät er.
Keine Spur davon im Weltcuprennen am Samstag: Berg kann in jedem seiner Heats von Beginn an mithalten, fightet um jede Hundertstelsekunde – und steigt im Achtel- sowie im Viertelfinale jeweils im Photofinish in die nächste Runde auf.
Auch im Halbfinale ist der Sportsoldat mitten im Geschehen: Von Platz zwei aus will er kurz vor Schluss den vor ihm fahrenden Eliot Grondin (CAN) überholen. „Ich war schon halb neben ihm. Aber dann hat er die Seite zugemacht – ich musste abbremsen, um nicht in ihn hineinzufahren“, so Berg. Den fehlenden Schwung des Deutschen nutzt der spätere Sieger Jakob Dusek (AUT) aus und geht vorbei.
Von Unzufriedenheit wegen des missglückten Überholmanövers beim SNBGER-Athleten keine Spur: „Die letzte Sicherheit im Rennen, wenn es Mann gegen Mann geht, fehlt mir in diesen Situationen noch. Aber ich bin trotzdem super zufrieden. Wenn mir vor zwei Wochen jemand gesagt hätte, dass ich in Cervinia konkurrenzfähig bin und die Olympiaquali einfahre, hätte ich das nur schwer geglaubt“, zieht Berg nach dem Rennen Bilanz.
Für die beiden bereits für Olympia qualifizierten SNBGER-Athleten, Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) und Umito Kirchwehm (SC Altglashütten), lief das Rennen in Cervinia nicht ganz nach Wunsch. Sie scheiden genau wie Leon Beckhaus (SC Miesbach) im Achtelfinale aus. Am Ende belegen sie die Plätze 26, 30 und 31.
Hanna Ihedioha (SC Dingolfing), die nach einem Kreuzbandriss erst ihr zweites Rennen bestritten hat, sowie Weltcup-Rookie Niels Conradt (SC Dingolfing) schaffen die Qualifikation in die Finals der besten 16 bzw. 32 nicht. Sie kommen auf die Plätze 30 und 57.