Rakete Ulbricht zündet, Fischer wieder in den Top Ten

Leon Lubricht landet im zweiten Renen von Montafon auf Rang zwölf.

Am Start macht Leon Ulbricht niemand etwas vor. Auch nicht im Montafon. Souverän führt er in seinem Viertelfinale am Sonntag. Auf dem langen Kurs aber geht ihm zum Schluss ein wenig die Luft aus. Zufrieden aber kann der 19-Jährige mit Platz 12 allemal sein. Genauso wie Jana Fischer mit der nächsten Top-Ten-Platzierung.

Auf 2100 Metern kann jede Menge passieren. Heat um Heat zeigt sich das auf der anspruchsvollen und langen Boardercross-Strecke in Montafon. Während sich die Athlet*innen zuletzt in kurzen Weltcup-Rennen gemessen haben, auf denen Überholmanöver die Seltenheit blieben, wechseln auf dem Kurs in Vorarlberg die Positionen mehrmals durch. Vermeintlich sichere Sieger haben am Ende das Nachsehen. So wie Leon Ulbricht (SC Rötteln) in seinem Viertelfinale.

Als „Rakete“ bezeichnet der Stadionsprecher den 19-Jährigen. Zu Recht. Einmal mehr katapultiert er sich aus dem Startgate, findet optimal in die Spur. Er führt früh und deutlich. Bis sieben Sekunden vor dem Schluss. Dann nutzt der Österreicher Jakob Dusek seinen Windschatten, zieht an Ulbricht vorbei. Direkt auf der Ziellinie fängt ihn auch noch der Franzose Quentin Sodogas ab.

„Leon ist gut gefahren. Im oberen Teil hat er das Rennen dominiert. Unten kamen die anderen aus dem Windschatten raus, da hat er‘s verschenkt. Aber er ist noch ein junger Mann, man hat gesehen, was er kann.“

Sportdirektor Andreas Scheid

Mit Ulbricht scheidet am Sonntag der letzte Athlet aus dem SNBGER-Team aus. Alle anderen haben sich bereits zuvor verabschiedet.

Erneut Pech für Berg, Fischer trotz Startschwierigkeiten Neunte

Im ersten Heat starten gleich die beiden Teamkollegen Umito Kirchwehm (SC Altglashütten) und Leon Ulbricht gegeneinander – mit dem besseren Ende für Ulbricht. Er gewinnt souverän, Kirchwehm scheidet als Drittplatzierter im Achtelfinale aus und landet auf Rang 23. Genauso wie Leon Beckhaus (SC Miesbach) in seinem Heat (Platz 18) und Paul Berg (SC Konstanz, Platz 20).

Für den Routinier läuft’s unglücklich – wie schon am Vortag im Viertelfinale. Dieses Mal stürzt zwar niemand direkt vor, aber direkt hinter ihm. Der Italiener Devin Casstello fährt ihm aufs Board und verabschiedet sich in die Fangnetze. Zwar kann Berg einen Sturz verhindern, doch stellt sich durch den Kontakt sein Board kurz quer. Massiv verliert er an Speed und damit auch die Chance aufs Viertelfinale.

Jana Fischer (SC Löffingen) kann nicht ganz an ihre gute Leistung vom Vortag anknüpfen, als sie Platz acht erreichte. Aber fast: Sie wird Neunte. Allerdings ist bereits im Viertelfinale Schluss. Sie findet nicht recht ins Rennen, kommt schlecht weg, zudem wird sie auch noch gleich auf den ersten Metern behindert. Von Anfang an fährt sie einem deutlichen Rückstand hinterher, den sie gegen die starke Konkurrenz nicht aufholen kann. Eine Parallele zum Samstag, als ihr im Halb- und kleinen Finale ebenfalls die Startgerade Probleme bereitete.

Next: Junioren-WM in Georgien, Saisonfinale in Kanada

Weitere wichtige Erfahrungen sammeln die beiden Rookies Silas Böhler (19, SC Altglashütten) und Julius Reichle (18, SC Konstanz) bei ihrem erst zweiten Weltcup-Auftritt. Mit den Plätzen 47 und 57 verabschieden sie sich vorerst wieder aus der ersten Reihe. Doch steht ihr Saisonhöhepunkt noch bevor: die Juniorenweltmeisterschaft in Georgien.

Noch zwei Rennen und eine weite Reise wartet auf das deutsche Weltcup-Team der Snowboardcrosser*innen. Am 23. und 24. März findet für sie das Saisonfinale in Mont Sainte-Anne in Québec in Kanada statt. Dort hoffen alle auf einen versöhnlichen Abschluss nach einem Winter, in dem ohne den verletzten Top-Fahrer Martin Nörl bislang ein Weltcupsieg zu Buche steht. Dafür sorgte sensationell der junge Leon Ulbricht in der Sierra Nevada. Sportdirektor Andreas Schneid glaubt an seine Mannschaft.

„Alle haben gut was drauf. Jetzt wäre es an der Zeit und auch mehr als verdient, dass der eine oder andere bis ins Halbfinale durchkommt. Das ist bestimmt auch das Ziel von jedem für den letzten Stopp in Kanada.“

Sportdirektor Andreas Scheid

Den Weltcup in Montafon gewinnen am Sonntag Lokalmatador Alessandro Haemmerle – nur einen Tag nach seinem ersten Triumph – sowie die Französin Chloe Trespeuch. Die gesamte Ergebnissliste steht hier zur Verfügung.

Bild: © FIS Snowboard/Miha Matavz
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