Beim ersten von zwei Heimrennen im Rahmen des FIS Alpin Snowboard Weltcups haben Anke Karstens (Aschau, 29) und Alexander Bergmann (Berchtesgaden, 27) mit dem jeweils sechsten Rang am Sudelfeld für die besten deutschen Ergebnisse gesorgt.
Während Anke Karstens im Viertelfinale des am Waldkopfhang im Re-Run-Format ausgetragenen Parallel Riesenslaloms mit nur 15 Hundertstel Rückstand gegen die amtierende Parallel Slalom-Weltmeisterin und spätere Siegerin Ester Ledecka (CZE) das Nachsehen hatte, kam das Aus für Alexander Bergmann im Duell mit Doppel-Olympiasieger Vic Wild nach risikoreicher Aufholjagd aufgrund eines Sturz.
„Ester [Ledecka] ist dieses Jahr brutal stark“, sagte Karstens nach dem Rennen. „Wir haben uns einen extrem spannenden Kampf geliefert. Dann entscheiden am Ende halt Hundertstel. So ist das bei uns. Irgendwann gewinne ich dann wieder gegen sie.“
Allerdings gab die Olympiazweite im Parallel Slalom von Sotschi zu: „Ich hätte hier unglaublich gerne vor dieser wahnsinnig tollen Kulisse noch ein paar Fahrten mehr gemacht. Gegen Ester kann man aber ausscheiden, auch wenn ich gerne weiter gekommen wäre.“
Ein ähnliches Fazit zog Alexander Bergmann, der es als einziger deutscher Raceboarder bei den Männern in die K.o.-Runde geschafft hatte:
„Gegen ihn [Vic Wild] auszuscheiden ist mir natürlich lieber als gegen jemanden, der seinen ersten Weltcup fährt. Allerdings war es im Viertelfinale brutal schwer. Man konnte kaum erkennen, ob sich Schläge gebildet haben, was es schwer gemacht hat zu attackieren. Und ich musste Risiko gehen, weil ich fünf Zehntel aufholen musste. Aber ich bin dennoch zufrieden mit meiner Leistung, zumal das Niveau im Weltcup sehr hoch und die Dichte extrem ist.“
Lokalmatadorin Amelie Kober (Fischbachau, 27), Qualifikationsdritte von gestern, schied bei der fünften Auflage des Sudelfeld-Weltcups im Achtelfinale in aussichtsreicher Position liegend nach einem Fehler auf der Backsidekante gegen die Schweizer Olympiasiegerin Patrizia Kummer aus und wurde Neunte.
„Ich weiß nicht, was da los war. Ich wusste, ich liege vorne und muss nur den Vorsprung ins Ziel retten. Vielleicht war ich dadurch nicht ganz da im Kopf“, erklärte die Olympiadritte von Sotschi.
„Dennoch waren es gute Fahrten, und das Gefühl war gut. Es hat Spaß gemacht, auch wenn es ärgerlich ist, beim Heimrennen auszuscheiden. Ich wollte hier zeigen, dass es gut läuft. Ich hoffe, ich konnte dennoch den Leuten ein paar schöne Stunden bescheren“, so Kober abschließend.
Cheyenne Loch (Schliersee, 20), vierte Finalistin von Snowboard Germany, zog bei ihrer ersten K.o.-Runden Teilnahme im elften Weltcup-Start gegen die später zweitplatzierte Julie Zogg (SUI) den Kürzeren und wurde 15te.
Die anderen sieben deutschen Teilnehmer waren gestern in der Qualifikation gescheitert.
Besonders bitter dabei die Sprunggelenkverletzung von Isabella Laböck (Prien, 28). Momentan ist es unklar, wann und ob die Weltmeisterin von 2013 in dieser Saison wieder im Weltcup angreifen kann.
Ihre Teamkolleginnen Carolin Langenhorst (Bischofswiesen, 18) und Selina Jörg (Sonthofen, 27) wurden 39te bzw. 40te. Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, 18) wurde disqualifiziert.
Bei den Männern beendeten Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham, 21) und Patrick Bussler (Aschheim, 30) den Heimweltcup auf Platz 27 und 28. Daniel Weis stürzte in seinem ersten Qualifikationslauf.
Der Sieg bei den Männern ging an Andrey Sobolev (RUS) der vor Vic Wild (RUS) und Zan Kosir (SLO) triumphierte.
Bei den Damen rundeten Julie Zogg (SUI) und der vorzeitigen PGS Weltcup-Titelgewinnerin Marion Kreiner (AUT) als Zweite bzw. Dritte das Podium neben Ester Ledecka (CZE) ab.
Die nächsten Rennen des Alpin Snowboard Weltcup-Zirkus finden am 28. Februar und 1. März in Japan statt. In Asahikawa, bereits 1999 und 2001 Ausrichter von Weltcup-Rennen, steht neben dem Parallel Riesenslalom Weltcup-Finale auch ein Parallel Slalom auf dem Programm.
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