Am kommenden Wochenende stehen für die Raceboarder mit dem Doppel-Weltcup in Rogla, Slowenien, die letzten beiden Parallelriesenslaloms des internationalen wie nationalen Qualifikationszeitraumes auf dem Programm – und damit ein heißes Finale um die nationalen Startplätze für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang.
Derzeit haben drei von sieben Damen die Norm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in der Tasche und dank ihrer bisherigen Ergebnisse klar die Nase im Rennen um die Tickets für Südkorea vorne.
Selina Jörg (Bad Hindelang, 29), Ramona Hofmeister (Bischofswiesen, 21) und Carolin Langenhorst (Bischofswiesen, 21) liegen derzeit auf einem hervorragenden zweiten, dritten bzw. vierten Rang im PGS Weltcup-Ranking. Hofmeister (ein Sieg, ein zweiter Platz) und Jörg (ein zweiter Platz) können darüber hinaus Podiumsplatzierungen in diesem Winter vorweisen.
Mit Amelie Kober (Fischbachau, 30), Anke Wöhrer (Bernau, 32), Cheyenne Loch (Schliersee, 23) und Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, 21) haben aber alle anderen vier Raceboarderinnen von Snowboard Germany mit einer Top-16-Platzierung am vergangenen Wochenende in Bad Gastein noch einmal den Kampf um die Olympiaplätze angeheizt.
Dementsprechend hoffen die vier Athletinnen am 20. und 21. Januar, das Pendel in die jeweils eigene Richtung ausschlagen zu lassen.
„Das Ziel ist ganz klar. Ich versuche, mir nicht zu viel Druck zu machen“, so Anke Wöhrer.
Allerdings ist die Olympiazweite von Sotschi momentan gesundheitlich angeschlagen: „Ich bin etwas verkühlt, denke aber nicht, dass mich das behindern wird. Für mich war die Qualifikation in Bad Gastein wichtig, um mir eine gute Ausgangsposition rauszufahren. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, mal sehen, was dabei rauskommt.“
Ähnlich äußert sich Cheyenne Loch, deren Knie nach langer Verletzungspause keine Probleme mehr macht: „Ich würde mir natürlich wünschen, dass ich am Wochenende die Qualifikation schaffe. Aber wir sind vier Mädels, die noch darum kämpfen. Ich versuche das zu zeigen, was ich kann. Dann sehen wir, ob es reicht.“
Amelie Kober, mit zwei Olympiamedaillen bei drei Teilnahmen die erfolgreichste Racerin der letzten Jahre, erklärt: „Überhaupt die Chance zu haben, bei Olympia dabei zu sein, ist mehr, als ich mir nach meiner Verletzung erhoffen konnte. Ich bin vom Heilungsprozess viel weiter, als ursprünglich gedacht; es fehlt halt Trainingszeit im November und Dezember. Natürlich hoffe ich auf ein Wunder und eine Steigerung im Wettkampf. Das wäre das einzige, was mir helfen könnte. Aber ich freue mich richtig auf die Rennen; es ist gut, noch zwei Chancen zu haben.“
Melanie Hochreiter, die Jüngste des Quartetts, das sich noch Hoffnungen auf das Großereignis der Saison macht, gibt sich ebenfalls kämpferisch:
„Wir sind ein starkes Team, in dem alle die gleichen Chancen haben. Das wird sehr, sehr spannend. Wir werden alles geben, dann wird die Beste mitfahren. Ich sehe mich nicht als Außenseiterin, sondern eher als die Junge, die alles durcheinanderwirbeln kann.“
Während bei den Damen der Kampf um Olympia voll entbrannt ist, ist bei den Männern derzeit nur der amtierende Deutsche Meister Patrick Bussler (Aschheim, 33) fix für Olympia gesetzt.
Allerdings haben mit Stefan Baumeister (Feldkirchen-Westerham, 24) und Alexander Bergmann (Berchtesgaden, 30) bis dato zwei weitere Fahrer die halbe Norm erfüllt und damit die Chance, sich mit einem Top-16-Ergebnis in Rogla für Pyeongchang zu qualifizieren.
Christian Hupfauer (Feldkirchen-Westerham, 24) und Elias Huber (Berchtesgaden, 18) haben in dieser Saison noch keine Teilnahme in den K.o.-Runden vorzuweisen.
Die Qualifikationsläufe in Rogla finden Samstag wie Sonntag jeweils um 10:00 Uhr statt, die Finaldurchgänge immer um 14:30 Uhr. Sportschau.de streamt beide Finals live.