Martin Nörl bleibt 2022 ungeschlagen: Der 28-Jährige gewinnt den dritten Snowboardcross in Folge und fliegt als Gesamtweltcupführender zu den Olympischen Spielen nach Peking. Jana Fischer feiert mit Platz sechs ein starkes Comeback nach ihrer Verletzungspause.
So sieht Selbstvertrauen aus: Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) ist nach seinen beiden Siegen in Krasnojarsk (RUS) auch in Cortina d’Ampezzo nicht zu schlagen. Der 28-Jährige liefert beim Sbx-Flutlichtspektakel in Italien erneut souverän ab, zeigt keine Fehler und fährt den vierten Sieg seiner Karriere ein. Damit verteidigt der SNBGER-Athlet das gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden.
„Was soll man sagen, wenn man drei Rennen hintereinander gewinnt? Das ist der absolute Wahnsinn. Ich weiß auch nicht, was gerade abgeht. Wir hatten wieder richtig gutes Material, ich konnte meine Gleitfähigkeiten auf der Strecke voll ausspielen – und hatte zum Schluss auch das nötige Quäntchen Glück. Ich hoffe, das bleibt auch die nächsten zwei Wochen noch auf meiner Seite.“
Weltmeister Lucas Eguibar (ESP) im Viertelfinale bleibt der einzige, der Nörl am Samstagabend auf der eisigen Snowboardcross-Strecke von Cortina d’Ampezzo schlagen kann. Sowohl im Halb- als auch im großen Finale lässt er seinen Gegnern keine Chance. Starke Überholmanöver auf der Innenbahn und eine überragende Carving-Technik in den Kurven machen genau wie in Krasnojarsk (RUS) den Unterschied – und sichern dem Deutschen den Tagessieg vor dem dreifachen Gesamtweltcupsieger Alessandro Hämmerle (AUT).
Mit dem dritten Sieg im dritten Rennen 2022 startet Nörl kommenden Mittwoch in diesem Jahr noch ungeschlagen in seine zweiten Olympischen Spiele.
Olympianorm nachgereicht: Jana Fischer (SC Löffingen), die aufgrund einer Schultereckgelenkssprengung keinen Qualifikationswettkampf für die Winterspiele absolvieren konnte, setzt bei ihrem Comeback mit Platz sechs ein Ausrufezeichen – und zeigt, warum die Coaches und der DOSB in Peking trotz fehlender Ergebnisse im Vorfeld auf die 22-Jährige setzen.
Am Samstagabend, knapp vier Monate nach ihrer Verletzung, lässt sich Fischer von harten Überholversuchen ihrer Gegnerinnen nicht beirren und zeigt sowohl im Viertel- als auch im kleinen Finale gute Läufe. In Runde zwei fährt sie direkt nach dem Start auf das Board der vor ihr fahrenden späteren Siegerin, Michela Moioli (ITA), auf und stürzt.
Unglücklich lief das Rennen für Paul Berg (SC Konstanz). Der 30-Jährige, der die komplette Trainingswoche wegen Schmerzen im Sprunggelenk aussetzen musste, kommt mit dem am Abend schneller werdenden Verhältnissen nicht zurecht. Als Dritter seines Achtelfinales scheidet er im Photofinish aus.
Auch Umito Kirchwehm (SC Altglashütten) und Leon Beckhaus (SC Miesbach) kommen nicht über die erste Runde hinaus: Beide verkanten, dass sie mit den Händen in den Schnee greifen müssen und können den Zeitverlust nicht mehr ausgleichen.