Silvia Mittermüller triumphiert beim Slopestyle Weltcup-Saisonabschluss

Silvia Mittermüller hat beim Slopestyle Weltcup-Finale im tschechischen Spindlermühle sich und die Weltelite überrascht und dank eines perfekten ersten Runs im Finale der besten sechs Damen ihren ersten Weltcup-Sieg eingefahren.

Dank ihres Überraschungs-Coups beim extrem stark besetzten Event, dem ersten eines deutschen Slopestyle-Athleten überhaupt, gelang der 32-Jährigen sogar noch der Sprung auf Platz drei des abschließenden Weltcup-Rankings.

Die Münchnerin fuhr in ihrem 31ten Weltcup-Start ihren Lauf auf dem abwechslungsreichen Kurs des Audi Snowjam wie aus einem Guss nach unten und wurde am Ende mit 78.54 Punkten für ihren switch 50/50 to halfcab off, backside blunt 270, backside lip sowie einem frontside 720 am Kicker belohnt, die bis zum Ende der Veranstaltung das Maß aller Dinge blieben.

Mehr als 13 Jahre nach ihrem bislang einzigem Top-3-Resultat auf der Weltcup-Tour (Rang drei in der Halfpipe von Tandadalen, Schweden) und mehr als 15 Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt in Tignes, Frankreich, wurde Mittermüller die erst dritte deutsche Freestyle-Snowboarderin die einen Freestyle Snowboard Weltcup-Event für sich entscheiden konnten.

Bis dato war das erst Nicola Thost und Sabine Wehr-Hasler gelungen, wobei der letzte deutsche Sieg mehr als 15 Jahre zurückliegt!

„Das ist super cool! Ich versuche immer, so viel Spaß zu haben und so gut zu fahren, wie ich kann. Wenn man das gleichzeitig macht und dabei noch gesund bleibt, kann man nur gewinnen; unabhängig vom Ergebnis.
Das ist eine Einstellung, die man sich angewöhnen muss, weil man auch mal verjudget werden kann, oder das Niveau eben sehr hoch ist. Dass ich heute tatsächlich gewonnen habe, ist natürlich das Sahnehäubchen“, freute sich Mittermüller nach ihrem geschichtsträchtigen Erfolg.

„Es is schön, die Saison mit einem Europacup-Sieg anzufangen und mit einem Weltcup-Sieg zu beenden. Zumal ich sogar noch Dritte des Weltcup-Rankings geworden bin.
Es ist mir hier schon vieles entgegengekommen. Der Event ist der bestorganisierte des Winters, man hat drei Tage Training, das nimmt einem Stress und Risiko“, so Mittermüller weiter, die zudem hofft, bald auch die leidige Altersdiskussion ad acta legen zu können.“

„Generell freue ich mich darauf, wenn das Alter nicht mehr so wichtig ist. Das nervt zwar, aber unterm Strich muss man darauf achten, darauf nicht zu viel zu geben. Es gibt viele ältere Frauen, die richtig gut sind. Man wird zwar im Alter ein bisschen ausgegrenzt, von Sponsoren etc.
Wenn man aber da drüber steht und man das mit guten Ergebnissen unterstreicht, können wir vielleicht demnächst die Altersdiskussion zum Ruhen zu bringen“, erklärte die älteste Teilnehmerin von Spindlermühle, die sich ihren Platz für den heutigen Showdown als Quali-Vierte gesichert hatte.

Rang zwei und drei gingen an Katie Ormerod (GBR) und Sarka Pancochova (CZE), der Slopestyle Weltcup-Titel an die Olympiasiegerin von 2014, Jamie Anderson (USA), die den Wettbewerb in der Tschechei ausgelassen hatte.

Bei den Männern triumphierte Jamie Nicholls (GBR) vor Chris Corning (USA), der sich damit den Weltcup-Titel sicherte.

Die beiden anderen Deutschen, die in Spindlermühle an den Start gegangen waren, Nadja Flemming (Röhrmoos, 20) und Luis Eckert (Hinterzarten, 19), verpassten als 19te bzw. 27ter der Qualifikation den Sprung ins Finale.

Ergebnisse Spindlermühle

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