Leon Beckhaus wird im italienischen Cervinia Siebter und ist damit der beste deutsche Snowboardcrosser an diesem Samstag. Ein großer Erfolg für den 25-Jährigen, die Form stimmt. Am Start denkt er an den verletzten Martin Nörl.
Schön ist’s in Cervinia. Wunderbar die Kulisse, herrlich der Ausblick auf die Berge, besonders natürlich aufs Matterhorn. Einer im Team der deutschen Snowboardcrosser*innen hat all das am Samstag in vollen Zügen genossen: Leon Beckhaus (SC Miesbach). Der 25-Jährige jubelt im Ziel, als er das kleine Finale souverän gewinnt. Nur ganz knapp verpasst er den Sprung ins Finale der besten sechs – in Cervinia wird in Sechserheats gestartet. Mit Platz sieben schafft Beckhaus sein bislang zweitbestes Weltcup-Ergebnis. Das beste: Platz fünf, 2018, in Cervinia.
„Ziel war, eine Runde weiterzukommen und wie immer Spaß zu haben. Und ich hatte heute viermal ziemlich großen Spaß. Alles hat gepasst: Das Wetter war traumhaft, vor dem Matterhorn, das ist natürlich göttlich, generell alle Berge sind geil anzuschauen. Kaum Wind und die Strecke war top beinander. Cervinia ist definitiv einer meiner Lieblingsstopps.“
Das dürfte aktuell nicht jeder im SNBGER-Team so unterschreiben. Der Weltcup begann übel für Top-Mann Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen). Im Training am Donnerstag stürzte der zweifache Snowboardcross-Gesamtweltcupsieger und Vizeweltmeister schwer – sein Sprunggelenk ist gebrochen, er fällt für unbestimmte Zeit aus.
„Klar, der Martin fehlt uns. Er hätte heute ein Top-Ergebnis eingefahren, da bin ich mir ganz sicher. Es ist superschwer, wenn man da am Start steht. Man kommt nicht umhin, mal an ihn und an den Sturz zu denken. Das muss man dann natürlich aus dem Kopf wieder rausstreichen.“
Während Leon Beckhaus am Ende jubelt, flucht sein Teamkamerad. Leon Ulbricht (SC Rötteln) ist schnell, richtig schnell. Die Servicemannschaft hat wieder ganze Arbeit geleistet, er weiß das schnelle Board zu nutzen. Souverän gewinnt der 19-Jährige das Achtelfinale. Auch im Viertelfinale liegt er vorne. Im Rücken den Franzosen Julien Tomas. Der fährt ihm bei einem Überholmanöver ans Brett und räumt ihn ab. Ulbricht hat keine Chance, zu reagieren. Platz 22 am Ende. An diesem Tag wäre deutlich mehr drin gewesen.
Einen enttäuschenden Tag erlebt auch Jana Fischer (SC Löffingen). In den Pre-Heats am Freitag hat sie noch überzeugt, im Rennen kann sie das nicht wiederholen. Im Viertelfinale ist für sie Schluss – Platz 22.
„Es ist heute anders gelaufen, als ich mir das vorgestellt hab‘. Nach der guten Quali gestern hab‘ ich mir mehr erhofft. Zu sechst ist‘s richtig eng auf dem Kurs. Obwohl ich einen guten Speed hatte, bin ich nicht an den anderen vorbeigekommen.“
Für Jana Fischer und Leon Beckhaus heißt es jetzt: volle Konzentration auf morgen. Am Sonntag, 17. Dezember, steht in Cervinia das Team-Event an.
Ganz oben stehen beim Weltcup am Samstag der Österreicher Alessandro Haemmerle und Sina Siegenthaler aus der Schweiz. Die gesamte Ergebnissliste steht hier zur Verfügung.