Enttäuschung bei den einen, Jubel bei den anderen: Während zwei deutsche Mannschaften beim Team-Event auf der Simonhöhe früh ausschieden, bestätigten Stefan Baumeister und Melanie Hochreiter ihr Top-Ergebnis vom Vortag. Nun zählt nur noch eines: Olympia.
Steckt man den Gewinner mit der Drittplatzierten in ein Team – dann sind die Voraussetzungen für eine Top-Platzierung schon einmal geschaffen. Auf dem Papier wird man da schnell zum Favoriten. Diese Rolle aber muss man erst einmal erfüllen. Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) und Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) ist das beim Team Parallel Riesenslalom auf der Simonhöhe am Samstagvormittag gelungen – mit einem Schönheitsfehler. Denn ihren Sieg verhinderten die beiden Lokalmatadoren Alexander Payer und Sabine Schöffmann.
Am Vortag im Parallel Riesenslalom hatte Hofmeister noch mit Rang drei ihren ersten Podestplatz gefeiert, Baumeister seinen zweiten Saisonsieg. Nun jubelten sie gemeinsam über Platz zwei. Im Finale war Hochreiter ein Fehler unterlaufen, der auf dem flachen Hang nicht mehr aufzuholen war.
„Im ersten Moment hab‘ ich mich geärgert, aber am Ende überwiegt definitiv die Freude. Zwei Plätze auf dem Podium in zwei Tagen, das ist megageil. Mir bedeutet das auch mit Blick auf Olympia viel, weil mir die Rennen gezeigt haben, dass ich dabei bin, dass ich auch die Schnellste sein – und in China aufs Podium fahren kann.“
„Ob wir heute mit dem zweiten Platz nach Hause fahren oder mit dem Sieg, ist mir gar nicht so wichtig. Für mich persönlich überwiegt, dass ich vier richtig gute Fahrten gezeigt hab‘, jedes Mal vorne war. So konnte ich mir ein super Gefühl für die Olympischen Spiele abholen.“
Weniger gilt das für die beiden anderen deutschen Duos. Mit Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen) und Elias Huber (SC Schellenberg) startete das Team, das in Bad Gastein auf dem Podium gestanden hatte. Nachwuchsathlet Huber zeigte im Achtelfinale einen starken Lauf, gewann sein Duell gegen den Österreicher Benjamin Karl. Im Viertelfinale jedoch hatten er und Hofmeister gegen das Überraschungsteam aus Korea, gegen Sangho Lee und Haerim Jeong, das Nachsehen. Damit stand zum ersten Mal eine koreanische Mannschaft in einem Team-Event im Halbfinale – und traf dort auf das Erfolgsduo Baumeister/Hochreiter. Am Ende landeten Lee und Jeong auf Platz drei.
Zwei Koreaner hatten bereits in der Qualifikation für eine Überraschung gesorgt, eine wenig erfreuliche aus deutscher Sicht: Unerwartet schieden Carolin Langenhorst (WSV Bischofswiesen) und Yannik Angenend (FC Lengdorf) gegen Sangkyum Kim und Seo Hee Jang aus.
„So ist das in diesem Sport. An manchen Tagen liefert das eine Team, an manchen Tagen das andere. Ich habe schon mit allen geredet und gerade für Carolin und Yannik gilt: Wir vergessen das Ergebnis. Es bleibt auch für jeden genug Zeit, so ein Resultat abzuhaken. Für mich persönlich gilt sowieso: Mit dem Kopf bin ich schon ganz bei Olympia.“
Ein paar Tage haben die deutschen SNBGER-Athleten*innen nun Zeit, sich zu erholen, bevor es nach Italien geht. Dort bereitet sich das Team intensiv auf die Winterspiele in China vor. Unter anderem wird noch am Material getüftelt. Am 3. Februar startet dann der Flieger nach Peking. Wer von den Race-Athleten*innen im Flugzeug sitzen wird, entscheidet sich endgültig am Dienstag.
Die drei Frauen Melanie Hochreiter, Ramona Hofmeister und Carolin Langenhorst sind gesetzt, zudem bei den Männern Stefan Baumeister und Yannik Angenend. Ein Fragezeichen steht noch hinter Elias Huber. Mit seinem 16. Platz im Parallel Riesenslalom am Freitag auf der Simonhöhe hat er nur die halbe Olympia-Norm erfüllt. Unter Umständen wird er nachnominiert.