Team-Event zeigt: Hofmeister bereit für Olympia

Platz 2 im Teamrace: Ramona Hofmeister ud Elias Huber sind gemeisam erfolgreich

Alles schielt auf die Olympischen Spiele. Da mag ein Team-Event nicht den höchsten Stellenwert haben. Doch gerade mit Blick auf Peking war der Team Parallel Slalom in Bad Gastein entscheidend. Denn man erlebte eine deutsche Medaillenhoffnung in Top-Form.

Soll er überhaupt ein Team an den Start schicken? Diese Frage hat sich SNBGER-Headcoach Paul Marks am Dienstagabend nach dem Parallel Slalom in Bad Gastein gestellt. Die Woche war hart, die Athlet*innen sind müde – und bereits am Freitag steht das nächste Rennen an: der Parallel Riesenslalom auf der Simonhöhe, die Generalprobe vor den Olympischen Winterspielen in Peking. Marks entschied sich für das Rennen. Er gab dem Nachwuchs mit Ole Mikkel Prantl (WSV Königssee) und Elias Huber (SC Schellenberg) eine Chance – und stellte ihnen zwei starke Frauen an die Seite: Carolin Langenhorst und Ramona Hofmeister (beide WSV Bischofswiesen). Vor allem Letztere präsentierte sich am Mittwoch in Bestform. Ihr Spaß und Gefühl für das Board und den Schnee sind definitiv zurück. So führte sie ihr Team aufs Podium.

„Wir haben diskutiert, was mit Blick auf die nächsten Rennen das Beste ist. Ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben, wird sich erst noch zeigen. Ich hoffe, dass die Beine frisch bleiben. Doch für den Moment freuen wir uns einfach. Gerade für Ramona ist es wieder top gelaufen. Und für die Jungen wie Elias und Ole sind solche Events wichtig, um Erfahrung zu sammeln. Auf jeden Fall hat dieses Rennen allen jede Menge Spaß gemacht.“

SNBGER-Headcoach Paul Marks

Ramona Hofmeister: Gefühl und Selbstvertrauen sind zurück

Während sich der deutsche Top-Racer Stefan Baumeister erholen sollte, kam eine Pause für Hofmeister nicht in Frage. Die 25-Jährige war heiß auf das nächste Rennen nach ihrem zweiten Platz am Vorabend im Parallel Slalom. So viele Wettkämpfe wie möglich will sie fahren, so viel Selbstvertrauen wie möglich tanken, nachdem sie in dieser Saison zuletzt zwei Streichresultate geliefert hatte: einmal Rang 25, einmal Rang 15 – zum Vergessen. Verunsichert hatten sie die Ergebnisse. Doch davon keine Spur mehr.

Achtelfinale, Viertelfinale, kleines Finale: Hofmeister lieferte ab. Bezeichnend das Viertelfinale gegen die Russen Dmitrii Loginov und Sofiya Nadyrshina. Den maximalen Rückstand von einer Sekunde holte sie auf. Doch auch Elias Huber bewies Nervenstärke. Im kleinen Finale zeigte er gegen den Schweizer Nevin Galmarini – er hatte mit Partnerin Ladina Jenny das deutsche Team Prantl/Langenhorst im Viertelfinale geschlagen – eine gute Fahrt. Zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere stand der 22-Jährige nun auf dem Podium. Im Ziel lagen sich Huber und Hofmeister in den Armen. Ihr gemeinsames Fazit: „Richtig, richtig cool.“

„Ich hatte die Wahl zwischen Riesenslalom-Training und Team-Event. Da hab‘ ich mich gleich entschieden. Ich wollte unbedingt das Rennen auf dieser super Piste mitfahren, im Wettkampfmodus bleiben. Für den Kopf. Und für den Spaß. Jetzt ist das richtig gut gelaufen – ich muss mir die Rennen unbedingt später nochmal anschauen. Auch dass ich mit Elias auf dem Podium steh‘, freut mich voll.“

Ramona Hofmeister

„Mein erstes Weltcup-Podium – ich konnte es erst gar nicht glauben. Es ist natürlich super, dass ich mit einer so starken Partnerin wie Ramona fahren durfte, die meine Fehler ausbügelt. Generell war der ganze Wettbewerb für mich ein super Renntraining. Weil ich schon noch so meine Probleme mit dem Kopf habe. Im Training klappt es ganz gut, aber im Rennen kann ich die Leistung nicht konstant zeigen. Bei so einem Teamevent mit mehreren Läufen kommst du echt in den Flow. Richtig cool.“

Elias Huber

Prantl/Langenhorst landen auf Platz acht

Das Duo Prantl/Langenhorst belegte Platz acht – nachdem sie von einem Patzer der Österreicher im Achtelfinale profitiert hatten. Das SNBGER-Team schien bereits ausgeschieden, doch wurden Benjamin Karl und Daniela Ulbing nach einem Fahrfehler Ulbings disqualifiziert. Im Viertelfinale aber war Schluss für die Deutschen, auch wenn Langenhorst gegen die Schweizerin Jenny Ladina eine starke Fahrt zeigte und 75 Hundertstel Rückstand aufholte. Acht Hundertstel aber fehlten fürs Weiterkommen.

Den Team Parallel Slalom gewonnen haben die Österreicher Julia Dujmovits und Arvid Auner vor den Russen Natalia Soboleva und Dmitry Karlagachev.

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