Leon Vockenspeger (SC Rosenheim) fährt nach seinem ersten Run im Slopestyle-Finale bei der Weltmeisterschaft in Aspen (USA) jubelnd durchs Ziel: Alles gelandet, guter Score, vorläufig Rang acht. Die Erleichterung beim 21-Jährigen ist spürbar.
Doch er will mehr: Im zweiten Run wirken die Rail-Tricks noch lockerer. Die Landungen an den ersten beiden Jumps cleaner. Doch im dritten passiert ihm das Missgeschick: Beim Frontside-14 fällt er kurz nach der Landung vorne über und stützt. Mit seinem ersten Score belegt der Vockensperger Platz zehn.
Ähnlich läuft der erste Durchgang für Annika Morgan (SC Miesbach): Auch sie hat Probleme beim letzten Jump. Mit ihrem zweiten Run kommt die 19-Jährige bis auf Zwischenrang fünf nach vorne. Im dritten kann sie nicht mehr zulegen und wird am Ende Siebte.
Die beiden Top Ten-Platzierungen sind die besten WM-Resultate für deutsche Athlet*innen im Slopestyle. Das starke SNBGER-Ergebnis ergänzen außerdem Leon Gütl und Noah Vicktor (beide WSV Bischofswiesen). Die beiden haben die Qualifikation für das Finale knapp verpasst und landen auf den Rängen 17 und 23.
„Top Ten bei der Weltmeisterschaft: Natürlich bin ich happy. Mega, dass ich im Finale dabei war und gleich im ersten Versuch meinen Run landen konnte. Aber ich bin auch ein bisschen enttäuscht: Mein zweiter Lauf war bis zum letzten Jump um einiges besser als der erste – leider konnte ich aber meinen Frontside-14 nicht mehr landen. In der Luft hat sich alles gut angefühlt und ich dachte auch, ich habe die Landung im Griff. Aber beim Weiterfahren hat es mich ausgehoben und ich bin nach vorne über gefallen. Das ist bitter – aber ich bin trotzdem super zufrieden.“
„Das Wetter heute war perfekt. Der Contest hat mega Spaß gemacht. Im dritten Lauf wollte ich noch ein paar Grabs mehr machen. Das ging leider nicht auf. Aber mit Platz sieben bin ich super zufrieden und ich freue mich auf den Big Air.“
„Wir sind super happy. Wir haben einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht, gezeigt wo das Team hinkommen kann. Die Rider sind super drauf. Ich bin sehr stolz auf sie. Es ist schön zu sehen, was möglich ist, wenn sich das ganze Team reinhaut.“
Die WM-Titel im Slopestyle gehen an Marcus Kleveland (NOR) und Zoi Sadowski Synnott (NZL).
Wechsel in die Röhre: Bevor die Slopestyle/Big Air-Athlet*innen am Sonntag wieder dran sind, steht am Samstag das Finale in der Halfpipe in Aspen auf dem Programm. Für Snowboard Germany in der WM-Entscheidung mit dabei: André Höflich (SC Kempten). Der Allgäuer, der Dauergast in den Top fünf bei World Cups ist, zählt zum erweiterten Favoritenkreis auf die Medaillen.
Die komplette Ergebnisliste ist hier abgelegt.