Deutsches Herzschlagfinale im Montafon (AUT): Mit Umito Kirchwehm und Martin Nörl stehen beim Snowboardcross-Weltcup zwei SNBGER-Athleten im großen Finale. Während der 21-Jährige sein erstes Weltcuppodest feiert, stoppt Nörl ein Sturz in Führung liegend.
David Speiser, Co-Trainer von Snowboard Germany, hatte Umito Kirchwehm (SC Altglashütten) schon am Mittwoch auf dem Zettel. „Der Umi hat richtig stark trainiert“, verrät der Coach, der früher selbst im Weltcup gefahren ist. Und er sollte Recht behalten: Als Dritter holt sich der 21-jährige Snowboardcross-Athlet am Freitagnachmittag im österreichischen Montafon das beste Weltcupresultat seiner Karriere und gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Februar.
„Großes Finale war schon geil genug. Deshalb habe ich mir am Start oben gedacht: ,Das kann nur noch geiler werden.‘ Und dafür habe ich alles gegeben.“
„Wahnsinnsauftritt. Riesenkompliment an Umito. Das ist genau das, was wir uns von ihm erhofft haben. Heute ist es endlich mal aufgegangen.“
Um Haaresbreite wäre das Rennen von Umito Kirchwehm schon nach wenigen Kurven beendet gewesen. Im Achtelfinale kommen direkt vor ihm der Holländer Glenn de Blois und Mick Dierdorff aus den USA zu Fall. Doch der 21-Jährige bleibt cool, kann ausweichen – und steigt in der Folge mit viel fahrerischem Geschick Runde um Runde bis ins große Finale auf.
Im letzten, entscheidenden Run trifft Kirchwehm auf Teamkollege Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen). Der SNBGER-Routinier, der bereits fix für die Olympischen Spiele qualifiziert ist, zeigt sich heute von Beginn an in bestechender Form und lässt keinen Zweifel daran: Er ist ins Montafon gekommen, um ganz vorne mitzufahren.
Der 28-Jährige dominiert sowohl Achtel-, Viertel- als auch Halbfinale vom Start weg und qualifiziert sich ungeschlagen für die entscheidende letzte Runde. Auch dort übernimmt er die Führung. Gemeinsam mit dem österreichischen Lokalmatador und späteren Sieger Alessandro Hämmerle setzt Nörl sich ab. Die beiden scheinen den Sieg unter sich auszumachen. Doch dann passiert’s: Der Deutsche stürzt, reißt den hinter ihm fahrenden Kirchwehm fast mit. Die beiden ersten Plätze sind weg. Am Ende bleibt Nörl nur der undankbare 4. Rang.
„Ich hab gemerkt, dass Alessandro Hämmerle mir im Nacken hängt und näher dran ist, als die anderen zuvor. Deshalb musste ich die Passage ein bisschen enger anlegen. Dann bin ich in die Schläge rein und leider abgerutscht.“
„Mit etwas Glück, komme ich eine Runde weiter“, hat Paul Berg (SC Konstanz) nach der Qualifikation gestern prognostiziert. Doch fürs Viertelfinale hat es beim Comeback nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht gereicht. Der 30-Jährige belegt Rang 31.
Hanna Ihedioha (SC Dingolfing), die nach einem Kreuzbandriss ebenfalls ihr Comeback im Montafon feiert, schafft die Qualifikation in die Finals der besten 16 nicht. Sie wird 25. Leon Beckhaus (SC Miesbach) und der Weltcup-Rookie Niels Conradt (SC Dingolfing) belegen die Plätze 43 und 52.
Die komplette Ergebnisliste ist hier abgelegt.