Martin Nörl, im Winter 2022/23 das Maß der Dinge im Snowboardcross, hat seinen nächsten Titel verteidigt. Die Athlet*innen und Mitarbeitenden von Snowboard Germany wählen den 30-Jährigen zum „Athlete of the Year“. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag in München zeigen sich Präsident Prof. Michael Hölz und seine Direktoren trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Schneemangel und finanziellen Engpässen optimistisch für die Wintersaison – und haben einen Coup im Gepäck.
Herausforderungen annehmen und meistern: „Wir setzen auf Resilienz. Mit schwierigen Schneeverhältnissen in der Saisonvorbereitung und endlichen finanziellen Ressourcen müssen und können wir umgehen“, sagt SNBGER-Präsident Prof. Michael Hölz. Steigende Kosten bei gleichbleibenden öffentlichen Mitteln durch das Innenministerium sowie warme Temperaturen auf den mitteleuropäischen Gletschern verlangen von Trainern und Crew viel Flexibilität. „Aber wir alle haben unser vorrangiges Ziel immer im Blick: Unsere Athleten*innen zu unterstützen und ihnen bestmöglich zu bieten, was sie zum Erfolg brauchen.“
Im Rahmen der Pressekonferenz von Snowboard Germany im Kultur- und Veranstaltungszentrum Backstage in München hat Hölz gemeinsam mit den Direktoren Andreas Scheid und Stefan Knirsch sowie allen Athlet*innen traditionell die neue Saison eingeläutet. Neben aktuellen Herausforderungen und einer Vorschau für den kommenden Winter, ließen die SNBGER-Verantwortlichen auch die Erfolge 2022/23 noch einmal Revue passieren.
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Vor allem bei Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen). Mit 30 Jahren ist der gebürtige Niederbayer ganz oben angekommen. Drei Saisonsiege, große Kristallkugel, WM-Silbermedaille: So lautet seine eindrucksvolle Saisonbilanz 2022/23. Dafür wurde der Niederbayer auf der Pressekonferenz am Dienstag in München von seinen Verbandskolleg*innen zum „Athlete of the Year“ gekürt. In einer Abstimmung unter allen Athlet*innen sowie Mitarbeitenden machte der Sbx-Fahrer das Rennen mit über 70 Prozent der Stimmen.
„Der Titel bedeutet mir noch mehr als im vergangenen Jahr. Weil die Kollegen und Coaches gewählt haben. Wir Snowboardcross-Athleten treffen die Freestyler und Racer, die ihren Stützpunkt in Berchtesgaden haben, nicht so häufig. Daher freut es mich umso mehr, dass auch die anderen Disziplinen für mich gestimmt haben.“
Über den Titel „Rookie of the Year” darf sich in diesem Jahr Raceboarder Max Kühnhauser (WSV Königssee) freuen. Der 19-Jährige, der bei der Juniorenweltmeisterschaft Gold und Bronze gewonnen hat, sowie seinen ersten Sieg im Europacup gefeiert hat, tritt die Nachfolge von Sbx-Athlet Leon Ulbricht (SC Rötteln) an.
Der Titel „Coach of the Year“ geht erneut in das Lager der Snowboardcross-Athlet*innen: Headcoach Bernard Loer darf die Trophäe von Verbandsdirektor Stefan Knirsch entgegennehmen. Neben dem Weltcupteam um Nörl verantwortet er auch den Sbx-Nachwuchs, der in den vergangenen zwei Jahren unter anderem mit drei JWM-Medaillen auf sich aufmerksam gemacht hat.
Wenn sich eine Weltcuptüre schließt, öffnet sich eine andere: Verbandsdirektor Stefan Knirsch, bei SNBGER unter anderem verantwortlich für die Heimweltcups, gab auf der Pressekonferenz am Dienstag einen Einblick in den Eventkalender 2023/24 – und verkündete einige Überraschungen: Die Rennen in Winterberg (NRW) am 9./10. März 2024 sollen wie geplant stattfinden. Das Weltcupfinale am 16./17. März 2024 auch – allerdings an anderer Stelle: „Das Weltcupfinale der Raceboarder*innen wollen wir wie in den vergangenen Jahren im Talkessel Berchtesgaden (Bayern) durchführen“, so der Direktor für Finanzen, Marketing und Verbandsmanagement. Allerdings – zu Gunsten des Trainingsbetriebes – wahrscheinlich nicht am Götschen in Bischofswiesen. „Unser Stützpunkt ist eine wichtige Anlaufstelle für unseren Nachwuchs. Die strukturellen Rahmenbedingungen dort reichen nicht aus, um optimale Renn- und Trainingsbedingungen sicherzustellen. Daher suchen wir eine Alternative.“, so Knirsch und ergänzt: „Wir müssen flexibel bleiben und jede Chance nutzen – die uns der Landkreis Berchtesgaden definitiv bietet“, so Knirsch.
Darüber hinaus steht im Eventkalender von Snowboard Germany eine absolute Weltpremiere: Ein Internationaler Inklusiver Teamwettbewerb (IITW). Bei dem Rennen stehen erstmals Weltcupathlet*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam am Start. „Das ist Inklusion at ist best. Nach der erfolgreichen Premiere unseres Para-Weltcups im vergangenen Winter wollten wir diesen Weg weiter gehen – und kamen auf die Idee des neuen Formats“, erklärt Knirsch.
Stattfinden soll der IITW eingebettet in ein Europacup- sowie Para-Weltcupwochenende von 22. bis 25. Februar 2024 im Grasgehren im Allgäu (Bayern).