"Wir sind ein richtig starkes Halfpipe-Team! Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei."

Showdown in der Superpipe! André Höflich will weiter hoch hinaus. Vor dem Weltcupstart bei den Laax Open hat er über seine Saisonziele gesprochen – und warum es wichtig ist, bei allem Ehrgeiz nicht den Spaß am Snowboarden zu verlieren.  

Seit zwei Wochen bist Du mit dem SNBGER-Halfpipe-Team schon in Laax. Inwiefern habt ihr Euch schon in der Pipe eingesprungen?

André Höflich: „Das auf jeden Fall. Die Pipe ist wie immer in einem top Zustand – und meine Lieblingspipe.“

Über einen Meter Neuschnee in Laax: Wie sieht es aktuell aus? Könnt ihr trainieren?

„Neuschnee in der Pipe bremst. Für den Contest legen die Veranstalter sicher noch die eine oder andere Nachtschicht ein, damit die Bedingungen wieder perfekt sind.“

„Im Training ist das ok. Man kann bei Neuschnee seine Position über dem Board kontrollieren. Verlagert man das Gewicht zu weit nach vorne oder hinten, bremst es deutlich stärker.“

Wie war die Vorbereitung auf den Winter? Inwiefern hat dich Corona bei Deinen Plänen beeinflusst?

„Die vergangenen Monate konnten wir trotz der Situation gut nutzen. Obwohl uns natürlich einige Schneetage in der Pipe im Vergleich zu den Vorjahren fehlen.“

…weil ihr normalerweise im November am Kitzsteinhorn ins Schneetraining einsteigt?

„Ja genau. Dort gibt es in diesem Jahr Corona-bedingt keine Pipe. Wir sind daher im Dezember in Copper Mountain (USA) gewesen.“

„Aber was mir wirklich fehlt, ist der Spring-Shred. Im Frühling nach der Contest-Saison lernen wir neue Tricks, können Sachen ausprobieren – das ist vergangenes Jahr leider komplett ausgefallen.“

Konntest Du im Vergleich zu den Vorjahren trotzdem an bestimmten Schrauben drehen, an Details arbeiten?

„Das auf jeden Fall. Wir haben im Sommer viel Wert auf Kraft-, Athletik und Ausdauertraining gelegt. Im Schnee habe ich vor allem meine Technik beim Switch-Fahren verbessert. Ich kann meine Back-Side Tricks jetzt noch kontrollierter Anfahren und Wegspringen.“

 

„Wenn wir an der Pipe ankommen, treten wir als professionelles Team auf. So habe ich es mir als junger Athlet auch immer gewünscht.“

André Höflich

Was sich im Vergleich zu den vergangenen Saisons auch geändert hat, ist das Team um Dich herum…

„Mit Beni (Benedikt Bockstaller A.d.R.), Christl (Christoph Lechner), Lani (Leilani Ettel) und den beiden Youngsters Mark (Mark Schrott) und Flori (Florian Lechner) sind wir ein richtig starkes Team. Es sind nicht mehr nur Hansi (Johannes Höpfl) und ich als Einzelkämpfer. Wenn wir an der Pipe ankommen, treten wir als professionelles Team auf. So habe ich es mir als junger Athlet auch immer gewünscht.“

Junger Athlet? Das bist Du mit Deinen 23 Jahren immer noch. Trotzdem hast Du eine gewisse Vorbildfunktion innerhalb des Teams, oder?

„Das hoffe ich. Ich freue mich, wenn Flori oder Mark was von mir lernen können. Wenn Sie mit einer Frage zu mir kommen, gebe ich Ihnen gerne Tipps, wenn ich weiterhelfen kann.“

Und wie hat sich Dein Standing im internationalen Vergleich verändert? Hast Du das Gefühl, dass du mehr in den Fokus der internationalen Konkurrenz geraten bist?

„Wenn wir in der Pipe trainieren, bin ich so im Fokus, dass ich gar nicht mitbekomme, wer sich meine Runs anschaut. Aber vom Gefühl würde ich sagen, dass ein bisschen mehr Aufmerksamkeit da ist, als noch im vergangenen Jahr.“

Wie gehst Du mit der Situation um? Im letzten Jahr konntest Du als Rookie bzw. Comebacker nach deinem Kreuzbandriss befreit performen. In diesem Jahr sind die Erwartungen – wahrscheinlich auch Deine eigenen – gestiegen, oder?

„Klar setzt man sich selbst hohe Ziele. Ich war schon immer richtig ehrgeizig, will weiterkommen. Von außen spüre ich keinen Druck. Wenn überhaupt, mache ich mir den selbst. Ich habe einen Vierjahresplan im Kopf. Einen Punkt konnte ich mit meinem fünften Platz im Gesamtweltcup letzte Saison schon erreichen.“

Und welche Ziele hast Du bei den Laax Open diese Woche?

„Top 5 wäre richtig gut. Aber Step by Step. Erstmal steht das Halbfinale an. Das Wichtigste ist es, Spaß am Snowboarden und Contest-Fahren zu haben. Dann bin ich gut und kann zeigen, was ich kann.“

Du siehst deinen Beruf als Traumberuf?

„Jeden Tag Snowboarden zu können, sehe ich nach wie vor als riesengroßes Privileg. Vor allem in der aktuellen Situation. Das ist auf jeden Fall mein Traumberuf.“

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