Ramona Hofmeister hat ihr Lieblingstrikot zurück. Mit ihrem vierten Platz im zweiten Saisonrennen, dem Parallel Slalom im russischen Bannoye, übernimmt sie die Gesamtweltcupführung.
Paul Marks hat es schon im Morgengrauen geahnt: Der Kurs für das zweite Weltcuprennen an diesem Wochenende in Bannoye (RUS), den Parallel Slalom, ist nicht für sein Team gesteckt. „Für unseren Geschmack war der Lauf etwas zu gerade. Aber wenn wir zu den Besten gehören möchten, müssen wir auf jedem Kurs schnell sein“, so der Headcoach von Snowboard Germany.
Die beste Alpinboarderin der Welt in den vergangenen zwei Jahren, Ramona Hofmeister (WSV Bischofswiesen), zeigte, dass sie auch auf ungeliebten Terrain schnell sein kann. Die 25-Jährige landet nach Platz zwei gestern, heute auf einem starken vierten Platz und übernimmt nach dem ersten Weltcupwochenende der Saison erneut das gelbe Trikot der Gesamtführenden.
Schon in Runde eins des Parallel Slaloms kommt es zum teaminternen Duell Hofmeister gegen Carolin Langenhorst (WSV Bischofswiesen). Die Zweite von gestern liegt vorne, bis sie zur Hälfte des Rennens aus dem Rhythmus kommt. Hofmeister rettet sich artistisch, bleibt im Kurs aber die Geschwindigkeit ist weg. Aufgeben? Kommt nicht in Frage für die 25-Jährige. Sie zündet den Turbo und holt sich die scheinbar enteilte Langenhorst noch auf der Zielgeraden.
Im anschließenden Viertelfinale lässt Hofmeister der Schweizerin Patrizia Kummer (SUI) keine Chance. Doch dann passieren der Deutschen entscheidende Fehler. Sie verliert die beiden Duelle gegen die spätere Siegerin Julie Zogg (SUI) und Anastasiia Kurochkina (RUS), die im Achtelfinale Melanie Hochreiter (WSV Bischofswiesen) geschlagen hat.
„Trotz der Fehler heute, bin ich mit dem Wochenende super happy. Ich habe von Beginn an in meinen Rennmodus gefunden und gemerkt: Das Potential ist da! Die Aufholjagd gegen Caro (Langenhorst) muss ich mir im Video nochmal anschauen.“
Carolin Langenhorst und Melanie Hochreiter, die beim Rennen am Samstag beide die Olympianorm geschafft haben, belegen heute die Plätze 9 und 12.
Neben Hofmeister haben sich auch bei Slalomspezialist Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) am Sonntagmorgen rennentscheidende Fahrfehler eingeschlichen.
In seinem Achtelfinale kommt es zur Wiederauflage des PGS-Finals von Samstag gegen den Koreaner Sangho Lee. Und Baumeister ist schnell. Mit ruhiger Technik fährt er einen Vorsprung von einem halben Torabstand heraus. Aber ein Fahrfehler vom 28-Jährigen verhindert die Revanche: Der Deutsche bleibt im letzten Drittel auf der Backside-Kante an einer Torstange hängen. Das bittere Aus im Achtelfinale und Platz 15.
Das Männerrennen gewinnt der Österreicher Andreas Prommegger. Die beiden weiteren deutschen Starter, Yannik Angenend (FC Lengdorf) und Ole Mikkel Prantl (WSV Königssee), belegen die Plätze 39 und 42.
Das gesamte Ergebnis des PSL-Weltcups ins Bannoye gibt es hier.