Ulle zeigt’s allen! Leon Ulbricht holt sich im türkischen Erzurum seinen zweiten Weltcupsieg im Snowboardcross. Jubeln darf auch Teamkollege Martin Nörl: Der Routinier schafft erstmals nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung den Sprung unter die Top Acht.
Leon Ulbricht (SC Rötteln) hat auf diese Chance gelauert. Was in dem jungen Deutschen steckt, wie gut er in Form ist, hat der Boardercrosser bereits im vergangenen Rennen in Cortina d’Ampezzo angedeutet. In Italien hat ein unverschuldeter Crash sein Rennen vorzeitig beendet. Heute, im türkischen Erzurum, ist er bis zum Schluss dabei – und fährt als Erster des großen Finals über die Ziellinie.
„Wahnsinn! Ich habe alles, was ich habe in dieses Finale gelegt. Im Training hatte ich meine Probleme mit der Startgeraden. Das hatte ich heute ab dem Viertelfinale im Griff – und ich konnte voll angreifen. Nach dem Ausscheiden in Cortina habe ich mir gesagt, dass es noch weitere Chancen in dieser Saison gibt. Aber eine Vorahnung hatte ich auf keinen Fall. Zu gewinnen ist so ein spezielles Gefühl…“
Die Performance von Ulbricht: Beeindruckend. Vor allem im großen Finale macht der 20-Jährige seine Trainer „sprachlos“. Cool und clever nutzt er eine kleine Lücke gegen den Gesamtweltcupführenden Eliot Grondin (CAN). Der Deutsche geht nach dem Manöver in Führung und holt sich seinen insgesamt zweiten Weltcupsieg. In der Gesamtwertung macht Ulbricht einen Sprung nach vorne auf Platz zwei.
Der Nörl-Move ist zurück: Nach einer Brettberührung mit Lorenzo Sommariva (ITA) scheint Martin Nörls (DJK-SV Adlkofen) Rennen in Erzurum bereits im Achtelfinale beendet. Die Gegner weit enteilt. Aber der Deutsche gibt nicht auf, zündet den Turbo und rollt auf den letzten Metern das Feld von hinten auf. Das „Nörlsche“ Überholmanöver, bei dem der 31-Jährige seine Gleitfähigkeiten voll ausnutzt, zeigt er auch in den folgenden Runden. Am Ende landet der zweifache Gesamtweltcupsieger als Sechster erstmals nach seiner schweren Verletzung im Dezember 2023 wieder unter den besten Acht.
Der Leidtragende von Nörls Aufholjagd im Achtelfinale: Paul Berg (SC Konstanz). Der 33-Jährige wird kurz vor der Ziellinie von seinem Teamkollegen abgefangen und scheidet als Dritter aus. Trotzdem zeigt die Formkurve nach oben: Als 21. fährt der Routinier erstmals in dieser Saison in die Weltcuppunkte.
Zu viele Fehler in der Qualifikation werden Jana Fischer (SC Löffingen) in der Türkei zum Verhängnis: Als 20. verpasst die 25-Jährige den Sprung in die Finalrunde. Auch Leon Beckhaus (SC Miesbach), Niels Conradt (SC Dingolfing) und Kurt Hoshino (SC Sonthofen) müssen nach verpasster Qualifikation heute zuschauen.
Die gesamte Ergebnisliste steht hier zur Verfügung.