Während die Racer in Winterberg ein weiteres Kapitel der bislang schon so erfolgreichen Heimweltcup-Geschichte hinzugefügt haben, geht der Veysonnaz-Fluch der Boardercrosser weiter.
Denn beim heutigen zwölften und damit letzten Einzel SBX der langen Weltcup-Saison wiederholte sich das Pech der Snowboard Germany-Equipe von 2012.
Wie vor sechs Jahren hatten drei Rider den Sprung in das große Finale geschafft, und wie vor sechs Jahren verpasste das deutsche Trio den Sprung aufs Treppchen.
Konstantin Schad (Fischbachau, 30), Paul Berg (Konstanz, 26) und Martin Nörl (Adlkofen, 24) wurden Vierter, Fünfter und Sechster. Damals hatten Schad, Maximilian Stark und der jetzige Co-Trainer David Speiser das Podium verpasst, nachdem wie heute eine Kollision untereinander für zwei Athleten das Ende im Kampf um den Sieg bedeutet hatte, der letztlich, wie schon 2012, an Nate Holland (USA) ging.
„Ich habe den Start total verhauen, nachdem ich mich so hetzen musste. Ich habe schon mein Board einem Australier nach dem Halbfinale mit zurück zum Start gegeben und bin dann gerade rechtzeitig oben fürs Finale angekommen“, so Schad, der sich dann aber von hinten wieder an das Feld herankämpfen konnte.
„Ich bin mit Überspeed auf die anderen aufgefahren, bin gerade so an Martin vorbeigekommen, habe dann aber Paul in den Zaun geschickt. Ich kann mich zwar über den vierten Platz nach meiner Krankheitsgeschichte in diesem Winter nicht beschweren, aber es ist unfassbar bitter, dass von uns dreien keiner auf dem Podium steht.“
Sein Teamkollege Berg, der wie die Heats zuvor auch im Finale einen Top-Start erwischt hatte, trug es nach dem Finale ebenfalls mit Fassung: „Es lief eigentlich ganz gut. Es war zwar schwierig, von vorne zu fahren, aber das hat bis zum Finale ganz gut funktioniert. Da gibt es dann halt keine Freunde mehr. Außerdem war es keine Absicht, von daher ist alles gut.“
Zumal Berg die Saison als Weltcup-Vierter abschließen konnte: „Das war die erfolgreichste Saison meiner Karriere. Ich bin absolut zufrieden.“
Mehr als zufrieden war hingegen Hanna Ihedioha. Die 20-Jährige aus Geisenhausen fuhr in der französischen Schweiz das Rennen ihres Lebens und in ihrem ersten großen Finale auf Platz fünf.
„Ich freue mich riesig, ich kann es immer noch nicht glauben. Das ist richtig cool. Heute hat einfach alles zusammengepasst,“ freute sich Ihedioha nach dem Finale.
Beim Sieg der Weltcup-Titelträgerin Michela Moioli (ITA) wurde ihre Teamkollegin Jana Fischer (Bräunlingen, 18) 15te.
Die übrigen deutschen platzierten sich wie folgt: Leon Beckhaus (München, 20) wurde 31ter, Sebastian Pietrzykowski (Winterlingen, 19) 37ter, Maximilian Rathgeb (Feldkirchen-Westerham, 19) 59ter und Umito Kirchwehm (Freiburg, 17) bei seinem Weltcup-Debüt 62ter.
Alle Ergebnisse stehen hier zur Verfügung.