Fünf Snowboardcross-Athlet*innen und ein neuer Coach: Konstantin Schad unterstützt Martin Nörl und Co. bei der WM-Medaillenjagd

Wer im gelben Trikot zu einer Weltmeisterschaft anreist, gilt automatisch als Favorit. Das ist bei Martin Nörl nicht anders. Sowohl SNBGER-Sportdirektor als auch Ex-Athlet und Neu-Coach Konstantin Schad halten große Stücke auf den Niederbayer, der das fünfköpfige SNBGER-Aufgebot im Snowboardcross bei der Weltmeisterschaft in Georgien, die am 19. Februar 2023 beginnt, anführt.

Ist eine Medaille für das deutsche Snowboardcross-Team längst überfällig? Die Ergebnisse im Weltcup legen das nahe. Auch der ehemalige SNBGER-Athlet Konstantin Schad findet, dass „wir mal dran sind.“ Dabei will der 35-Jährige unterstützen, alles geben: Er ergänzt das Coaches-Team bei der Weltmeisterschaft in Bakuriani (GEO), die am 19. Februar 2023 beginnen.
Für die Boardercross-Athlet*innen wird es ab 2. März 2023 ernst. Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen), Paul Berg (SC Konstanz), Leon Beckhaus (SC Miesbach), Leon Ulbricht (SC Rötteln) und Jana Fischer (SC Löffingen) stehen dann aus SNBGER-Sicht in der Qualifikation am Start.
Dann ist Schad erstmals bei einem Großereignis neben, nicht auf der Strecke mit dabei: „Ich hoffe, dass ich dem Team mit meinem großen Erfahrungsschatz weiterhelfen kann. Ich kenne ja die meisten Athleten – allen voran Paul (Berg) und Martin (Nörl) – noch als Teamkollegen und weiß, wie sie ticken.“
Auch der Sportdirektor von Snowboard Germany schätzt Schads Expertise, hat ihn eigens für das Großereignis akquiriert: „Bei einem langen WM-Kurs sind drei Trainer ein Vorteil. Dass wir mit David (Speiser) und Konsti (Schad) zwei ehemalige Weltklasse-Fahrer haben, die Benno (Headcoach Bernard Loer) unterstützen, ist sicherlich ein Mehrwert“, findet Andreas Scheid.

Generalprobe abhaken, der Blick geht nach vorne

Nur ein paar Sekunden dauerte Martin Nörls Rennen in Cortina d’Ampezzo. Dann lag der Weltcupführende bei der WM-Generalprobe vergangenes Wochenende im Schnee. Abgeräumt vom Nebenmann. „Das zeigt umso mehr, dass im Boardercross immer alles passieren kann – auch wenn es abgedroschen klingt“, sagt Andreas Scheid. Deshalb halte er sich mit konkreten Medaillen-Zielen für das Sbx-Team beim Großereignis in Georgien zurück.
Trotzdem. Dass Nörl als Gesamtweltcupführender zum Kreis der Medaillenanwärter in Bakuriani zählt, sei kein Geheimnis: „Für Martin (Nörl) gilt: Er fliegt in Gelb zur WM, er war der Beste in diesem Winter, also ist er auch WM-Favorit“, so der Sportdirektor. „Bei den anderen Jungs genau wie Jana (Fischer) muss man abwarten, wie der Kurs am Ende ausschaut. Der wird anders sein wie bei den Test-Weltcups 2021.“

Zwei Routiniers und WM-Rookie Leon Ulbricht

Von Rookie bis Routinier: Neben Berg und Nörl, die beide zum fünften Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei sind, setzen die Coaches in Georgien auf den amtierenden Juniorenweltmeister Leon Ulbricht. Der 18-Jährige hat sich gleich zu Beginn der Saison mit Platz elf im Weltcup von Les Deux Alpes (FRA) empfohlen. Für das Nachwuchstalent gilt vor allem: Erfahrung sammeln. „Leon (Ulbricht) hat gar nichts zu verlieren. Er kann nur lernen“, betont Scheid.
Keinen Druck vom Sportdirektor was WM-Platzierungen betrifft, gibt’s auch für die in den letzten Jahren vom Verletzungspech verfolgte Jana Fischer sowie Leon Beckhaus. „Beide kommen aus einer durchwachsenen Saison. Sie sollen frei auffahren und dann schauen wir, was rauskommt.“

Vorzeitiges Saisonende für Umito Kirchwehm

Die angesprochene Generalprobe, der Weltcup vergangenes Wochenende in Cortina d’Ampezzo (ITA), endet für Umito Kirchwehm besonders bitter: Bei einem Sturz verletzt er sich die Schulter. Die anschließenden Untersuchungen zeigten: Es ist mehr kaputt, als anfangs erhofft. Eine Schultereckgelenkssprengung bedeutet das vorzeitige Saisonende und macht eine WM-Teilnahme unmöglich.