Die Medaillen-Durststrecke ist vorbei: Nach zwei Weltmeisterschaften ohne Edelmetall für Snowboard Germany haben Hanna Ihedioha und Paul Berg im Snowboardcross-Mix-Wettbewerb, der heute in Utah erstmals bei einer WM ausgetragen wurde, verdient Bronze gewonnen.
Das Duo musste sich nach einer kämpferischen Vorstellung in einem packenden und mitreißenden Finale nur den US-Amerikanern Lindsey Jacobellis und Mick Dierdorff, der bereits vor zwei Tagen vor heimischen Publikum in Solitude im Einzel triumphiert hatte sowie den Italienern Michela Moioli und Omar Visintin geschlagen geben.
Während der dritte Platz der deutschen Paarung die erst zweite SBX-Medaille bei einem internationalen Großereignis nach Markus Ebners Silberfahrt von 2001 für Deutschland bedeutete, war das Podestresultat vor allem für Berg eine Genugtuung.
Der 1,80 m große Athlet hatte am Freitag in seinem Halbfinale nach einem Missgeschick den sicher geglaubten Finaleinzug am Zielsprung noch verloren und war dementsprechend mit Wut im Bauch ins Rennen gegangen.
„Das ist auf jeden Fall eine Wiedergutmachung für vorgestern. Das war das Ziel. Es war nicht einfach, aber unsere Taktik ist gut aufgegangen“, gab der 27-Jährige zu Protokoll.
Berg hatte sich auf der im Vergleich zu den Vortagen deutlich langsameren Piste nicht vom starken Schneetreiben und den diffusen Lichtverhältnissen ausbremsen lassen und war Heat für Heat vom Start bis ins Ziel von vorne gefahren, sodass seine Partnerin Ihedioha am Ende immer mit einem Vorsprung auf die Strecke gehen konnte.
„Ich wollte Hanna Platz verschaffen, den sie dann runterfighten sollte. Das hat sie sehr gut gemacht. Ich bin happy, dass es zu der Bronzemedaille gereicht hat“, freute sich Berg nach dem historischen Final-Lauf.
Und auch Mixed-Partnerin Ihedioha stimmte in den Jubel mit ein:
„Paul hat es mir immer gut zurecht gelegt, hat alles gegeben. Ich musste es nur noch runter bringen. Das hat es mir sehr erleichtert. Ich bin megahappy, damit hätte ich nie gerechnet!“
Das zweite deutsche Duo bestehend aus Jana Fischer und Leon Beckhaus war im Viertelfinale als drittes Team seines Heats ausgeschieden und belegte am Ende Rang elf, konnte aber schlussendlich mit dem Ergebnis zufrieden sein, wie WM-Debütantin Fischer bestätigte:
„Kiko hatte auf mich als Dritter übergeben. Ich habe mich dann drangehängt, aber dann hat mich leider die Französin in den Neuschnee geschoben, womit unsere Chancen weg waren. Es war mehr drin, aber es passt.“ Und auch Teamkollege Leon Beckhaus konnte dem Ausgang seiner zweiten Weltmeisterschaft durchweg Positives abgewinnen:
„Vor der Saison war es nicht klar, dass ich überhaupt zur WM fahren würde. Ich bin deshalb megaglücklich, vor allem mit Platz acht im Einzel vor zwei Tagen. Auch wenn am Ende ein bisschen mehr gegangen wäre, bin und muss ich zufrieden sein.“
Treffender hätte es Benno Loer auch nicht formulieren können. Der Bundestrainer zog ebenfalls eine gute Bilanz:
„Das war eine runde Nummer, auch wenn im Einzelbewerb unter Umständen mehr drin hätte sein können, zumal Paul heute wieder bewiesen hat, dass er zu den stärksten der Welt gehört. Aber auch die Mädels haben Nervenstärke bewiesen, sodass das heute ein positiver Abschluss war.“
Nach dem gelungen WM-Auftritt des deutschen Boardercross-Teams reißen die SBX-Spezialisten in den kommenden Tagen zurück in die Heimat, wo vom 8. bis 10. Februar 2019 am Feldberg der mittlerweile schon traditionelle Heimweltcup auf dem Seebuck stattfinden wird.
Morgen übernehmen dafür die Raceboarder in Utah das Zepter. Im Parallelriesenslalom wird dann eine siebenköpfige Equipe versuchen, ebenfalls aufs Treppchen zu fahren.
Die Qualifikation startet um 17:00 Uhr deutscher Zeit, das Finale ist für 21:00 Uhr angesetzt und wird live auf sportschau.de übertragen.
Ergebnisse SBX-Mixed
Zeitplan Medaillenentscheidungen
Alle Finals werden live auf sportschau.de gestreamt.