Ready for take off! Jana Fischer, Umito Kirchwehm und Leon Beckhaus gemeinsam mit Paul Berg und Martin Nörl bei Sbx-WM

Teamgeist hat das Boardercross-Team in diesem Winter schon bewiesen. Jetzt wollen sie auch auf der Strecke zeigen, was sie können. Dreimal standen sie kurz vorm Saisonstart, dreimal wurde das Rennen kurzfristig abgesagt.

„Keiner hat Bock, das ganze Jahr zu trainieren. Deshalb war der Ärger nach den Absagen im Dezember schon groß. Aber wir haben uns gegenseitig wieder motiviert und jetzt ist die Vorfreude auf die nächsten Rennen – und natürlich auf die WM riesig“, verrät Leon Beckhaus. Der 22-Jährige vom SC Miesbach steht in der kommenden Woche in  Idre Fjäll (SWE) zum dritten Mal bei einer Weltmeisterschaft am Start. Dafür hat er sich Einiges vorgenommen: „Erstes Ziel ist es, die Qualifikation zu schaffen. Ab den Heats und vor allem dem Viertelfinale herrschen andere Gesetzte. Da kann viel passieren. Ich denke, die Strecke wird sehr schnell – und vor allem lang. Da braucht man gute Kondition. Wenn die Beine sich nach der zweiten Runde wie Beton anfühlen, musst du dich durchkämpfen“, analysiert Beckhaus.

 

„Heats fahren ist wie Karten spielen, in denen man ein gewisses Blatt in der Hinterhand hat und taktisch agieren muss.“

Umito Kirchwehm

Ähnlich sieht es Teamkollege Umito Kirchwehm (SC Altglashütten). Der WM-Debütant hat mit der Teilnahme ein großes Ziel in seiner zweiten kompletten Weltcupsaison erreicht: „Heats fahren ist wie Karten spielen, in denen man ein gewisses Blatt in der Hinterhand hat und taktisch agieren muss. Bleibe ich hier im Windschatten? Soll ich überholen?  Man kann sich viel vornehmen, aber am Ende muss man in der Situation intuitiv entscheiden. Und in jedem Heat werden die Karten neu gemischt.“

Beckhaus und Kirchwehm haben sich beim bisher einzigen Weltcup der Saison in Chiesa in Valmalenco (ITA) vor zwei Wochen gegen die interne Konkurrenz durchgesetzt und für das Großereignis in Idre Fjäll von 9. bis 12. Februar 2021 qualifiziert. Die beiden Routiniers und Medaillenanwärter Paul Berg (SC Konstanz) und Martin Nörl (DJK-SV Adlkofen) waren im Vorfeld gesetzt. Genau wie die einzige deutsche Starterin Jana Fischer (SC Löffingen).

Die 21-Jährige reist zu ihrer zweiten Weltmeisterschaft. Zwischen dem Großereignis 2019 in Utah (USA) und heute ist sie jedoch kaum bei Rennen am Start gestanden. Die vergangene Saison musste sie wegen einer Schulterverletzung komplett pausieren – und das Comeback beim einzigen Weltcup diesen Winter lief alles andere als nach Wunsch. Nach starken Trainings- und Qualifikationszeiten stürzt sie in beiden Rennen kurz nach dem Start und scheidet aus. „Das war reine Kopfsache. Gut, dass es jetzt schiefgegangen ist. Den Fehler mache ich bestimmt kein drittes Mal. Bei der WM kann es nur besser werden und hoffentlich kann ich dann zeigen, was ich kann“, sagt die Juniorenweltmeisterin von 2019.

Das deutsche Team um Fischer, Kirchwehm, Beckhaus, Nörl, Berg und Ersatzfahrer Sebastian Pietrzykowski (WSV Ebingen)  reist am heutigen Freitag nach Schweden. Die Qualifikation steht am Dienstag, 9. Februar 2021, auf dem Programm. Nach einem Pausentag folgen am Donnerstag, 11. Februar 2021, (Einzel) und Freitag, 12. Februar 2021 (Team), die zwei Renntage. Für den Team-Mixed-Bewerb ist Jana Fischer als einzige deutsche Athletin gesetzt. Der zweite Teilnehmer wird nach dem Einzelrennen nominiert.

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